Die Lage an der Front in der Ukraine spitzt sich zu: Während der seit fast drei Jahren währenden Konflikt mit Russland immer blutiger wird, kämpft die ukrainische Armee zunehmend mit einem dramatischen Personalmangel. Laut einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“ hat das Militär in Kiew beschlossen, Soldaten von den bereits geschwächten Luftabwehreinheiten an die Front zu versetzen, um die dringend benötigten Infanteristen zu stellen. Die Probleme sind besonders im Osten des Landes spürbar. Ein anonym bleibender Offizier erklärte: „Wir haben ein kritisches Niveau erreicht, bei dem wir nicht mehr sicher sein können, dass die Luftverteidigung ordnungsgemäß funktioniert.“ Dies könnte fatale Folgen haben, da weniger russische Drohnen abgefangen werden, wenn erfahrene Luftabwehr-Soldaten zu Fußsoldaten umschult werden müssen.
Äußerst besorgniserregende Rekrutierungslage
Bereits im November warnte die Abgeordnete Mariana Bezuhla in einem Telegram-Post vor den negativen Auswirkungen, die die Verlegung von Luftabwehrtruppen auf die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine haben könnte. Trotz einer kürzlichen Bestätigung des Militärs, dass die Zahl der abgeschossenen Drohnen keine Abnahme erfahren habe, gibt es Berichte über einen dramatischen Rückgang im Personalbestand der Luftabwehr. Ein Soldat berichtete von einer Einheit, die auf weniger als die Hälfte ihrer regulären Stärke reduziert wurde. Die Wehrpflichtigen, die rekrutiert werden, sind häufig älter oder gesundheitlich angeschlagen. „Ich habe nur noch die über 50-Jährigen und die Verletzten. Es ist unmöglich, die Dinge so zu führen“, erklärte ein Rekrutierungsoffizier.
Die Einsatzfähigkeit der ukrainischen Truppen wird zudem durch einen Anstieg der Anzahl von Deserteuren beeinträchtigt. Seit 2022 wurden fast 95.000 Verfahren wegen unerlaubter Abwesenheit eröffnet. Um die Reihen zu füllen, versucht die ukrainische Armee, abtrünnige Soldaten wieder einzugliedern. Dies geschieht durch ein neues Gesetz, das das erstmalige unerlaubte Fernbleiben entkriminalisiert. Dennoch befürchten viele, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen, um die Frontlinie gegen die überlegene russische Armee aufrechtzuerhalten, insbesondere als die Herausforderung durch moderne Drohnentechnologie wächst. Diese Luftangriffe sind ein fester Bestandteil des Konflikts. Die sich ständig entwickelnden Drohnentechnologien spielen eine entscheidende Rolle bei den militärischen Operationen und müssen weiterhin unterstützt werden, um eine effektive Verteidigung gegen die russischen Angriffe zu gewährleisten, wie in einem weiteren Bericht über die Situation an der Bachmut-Front festgestellt wurde.
