Taiwan hat scharfe Kritik an China geübt und fordert das Land auf, seine „provokativen Handlungen“ einzustellen, nachdem kürzlich umfangreiche militärische Übungen in unmittelbarer Nähe zur Insel stattfanden. Die taiwanesische Verteidigungsbehörde berichtete, dass innerhalb von 24 Stunden 53 Militärflugzeuge, 11 Marineeinheiten und 8 zivile Schiffe in der Nähe Taiwans gesichtet wurden. Diese Aktionen schaffen Unsicherheiten in der Region und werden von Taiwan als Beweis dafür angesehen, dass China ein „Unruhestifter“ ist, der Frieden und Stabilität im indopazifischen Raum untergräbt, wie das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten in Taipeh feststellte.
Zusätzlich meldete Taiwan am Dienstag, dass China seine größten maritimen Operationen seit fast 30 Jahren durchführt, mit fast 90 Schiffen in Gewässern, die sich von den südlichen japanischen Inseln bis zum Südchinesischen Meer erstrecken. Die taiwanesischen Verteidigungsbeamten wiesen darauf hin, dass dieser massive Einsatz nicht nur darauf abzielt, Taiwan vor möglichen militärischen Bedrohungen zu ersticken, sondern auch amerikanische Verbündete wie Japan und die Philippinen daran zu hindern, Taiwan zu unterstützen. General Hsieh Jih-sheng erklärte, dass die Zahl der chinesischen Schiffe „erstaunlich“ sei und diese Aktivitäten auf eine signifikante Ausweitung der militärischen Stärke Chinas hindeuten.
Steigende Spannungen und Militärische Bereitschaft
Angesichts dieser bedrohlichen Situation hat Taiwan seine militärischen Kräfte in hohe Alarmbereitschaft versetzt. Laut einem hochrangigen Sicherheitsoffizier sind die aktuellen Operationsanstrengungen Chinas in dieser Jahreszeit, in der die Seebedingungen normalerweise rau sind, „äußerst selten“ und dürften als Signal an die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump gedeutet werden. Ein Sprecher des taiwanesischen Verteidigungsministeriums betonte, dass die Übungen die größte Mobilisierung, die Taiwan seit 1996 gesehen hat, darstellen.
In der Zwischenzeit überwacht das US-Verteidigungsministerium Chinas jüngste Aktivitäten und stellt sicher, dass „niemand etwas unternimmt, um den Status quo in der Taiwanstraße zu verändern“, erklärte Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einem Besuch in Japan. Er bekräftigte die US-Politik, Taiwan weiterhin zu unterstützen, um sich selbst zu verteidigen. Die Spannungen zwischen Taiwan und China haben in den letzten Monaten zugenommen, insbesondere nach Besuchen des taiwanesischen Präsidenten Lai Ching-te in den USA, die Beijing verärgerten.