In der Neckar-Alb-Region hat das Polizeipräsidium Reutlingen für die Silvesternacht 2024/25 deutlich mehr Einsätze verzeichnet als in den Vorjahren. Insgesamt wurden knapp 450 Einsätze in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen, Tübingen und Zollernalbkreis gemeldet. Dies stellt einen Anstieg von rund 50 Einsätzen im Vergleich zur Silvesternacht 2023/24 dar.
Die Hauptursachen für die zahlreichen Einsätze lagen in Ordnungsstörungen, Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen und Kleinbränden, die häufig durch Feuerwerk verursacht wurden. Die Vorfälle umfassten unter anderem brennende Mülleimer, Altkleider, Hecken und gelbe Säcke. Ein gravierender Vorfall ereignete sich in Nehren, wo ein Balkon in Brand gesetzt wurde, nachdem ein Sofa durch einen Feuerwerkskörper Feuer gefangen hatte. Der Sachschaden wird auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt, die Polizei Tübingen hat in diesem Fall Ermittlungen aufgenommen.
Zahl der Verletzten gestiegen
In Reutlingen kam es zudem zur Sprengung eines Zigarettenautomaten, was ebenfalls hohe Sachschäden zur Folge hatte. Die Polizei bittet Zeugen, sich beim Reutlinger Polizeirevier zu melden. Die Tübinger Kliniken mussten mehrere Verletzte behandeln, darunter mindestens einen schwerverletzten Patienten. Die Augenklinik berichtete von neun Behandlungen, die aufgrund von Verletzungen durch Feuerwerkskörper notwendig waren. In der HNO-Klinik wurden nur kleinere Verletzungen registriert. Ein besonderer Vorfall fand in der BG Klinik in Tübingen statt, wo ein 38-Jähriger mit schweren Verletzungen behandelt wurde, nachdem er einen Silvesterböller in seiner Hand gezündet hatte.
Während die Situation in der Neckar-Alb-Region angespannt war, berichtet die Stadt Köln von geplanten Böllerverbotszonen. Diese sollen dazu dienen, Lärm und Müll für Anwohner zu reduzieren und den Schutz von Polizisten sowie Rettungskräften zu gewährleisten. Positive Erfahrungen aus dem Vorjahr weisen darauf hin, dass Böllerverbote zu einer Verringerung der Rettungseinsätze in der Altstadt führten. Ähnliche Beobachtungen machten auch die Stadt Düsseldorf und weitere Städte, die von einer Abnahme der Verletzungen durch Böller und Raketen berichteten.
Darüber hinaus hat die Bundespolizei ein generelles Waffenverbot an knapp 20 großen Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen erlassen. Dieses Verbot umfasst gefährliche Gegenstände wie Messer, Schreckschusswaffen, Baseballschläger und Tierabwehrsprays.