Am Donnerstag, dem 13. März 2025, stehen in Fürth umfassende Warnstreiks im öffentlichen Dienst an, die aufgrund von Tarifkonflikten mit kommunalen Arbeitgebern organisiert werden. Zehntausende Beschäftigte planen, die Arbeit niederzulegen, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Diese Maßnahme betrifft verschiedene Bereiche, darunter Kitas, Pflege, Müllabfuhr und städtische Ämter. Wie die NN berichtet, wird die Zulassungs- und Führerscheinstelle an diesem Tag geschlossen sein.
Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der städtischen Abfallwirtschaft: Die Biotonnen-Abholung wird vorgezogen, während die Restmüllabholung auf Freitag verschoben wird. Zudem sind in den Kindertageseinrichtungen Schließungen und Einschränkungen möglich, weshalb eine Hotline eingerichtet wurde, um Eltern zu informieren.
Warnstreiks im Klinikum und weiteren Einrichtungen
Das Fürther Klinikum wird ab Donnerstag um 6 Uhr für 48 Stunden in einen Warnstreik treten. Die Belegschaft arbeitet in reduzierter Besetzung. Notfälle und dringliche Eingriffe, insbesondere bei Tumor-Operationen, werden weiterhin versorgt. Planmäßige, nicht-drängende Operationen müssen jedoch verschoben werden.
Zusätzlich bleibt das Servicecenter im Hauptbahnhof sowie das Verwaltungsgebäude der Infra-Firma geschlossen. Die telefonische Erreichbarkeit ist bis 16 Uhr gewährleistet. Im Gegensatz dazu bleibt der öffentliche Nahverkehr in Fürth, einschließlich Busse und Bahnen, von den Streiks unberührt und fährt regulär.
Das Stadttheater Fürth wird ebenfalls von den Warnstreiks betroffen sein. Die Vorstellung von „Der Trafikant“ entfällt, und Ticketinhaber haben die Möglichkeit, ihre Tickets zurückzugeben.
Forderungen der Gewerkschaften
Die Gewerkschaft Verdi hat klare Forderungen formuliert, um die angespannte Situation im öffentlichen Dienst zu verbessern. Diese umfassen eine Lohnerhöhung von 8% oder zumindest 350 Euro zusätzlich pro Monat. Für Auszubildende fordert Verdi eine Erhöhung um 200 Euro. Außerdem richten sich die Forderungen gegen Überlastungen, Personalmangel, und sie verlangen mehr Zeitsouveränität sowie Entlastungen bei Schichtarbeit. Zudem sollen drei zusätzliche freie Tage zur Entlastung gewährt werden.
Die Arbeitgeber haben die geforderten Maßnahmen jedoch als finanziell nicht tragbar zurückgewiesen. In den kommenden Tagen sind umfangreiche Warnstreiks auch in vielen weiteren bayerischen Städten wie Nürnberg geplant. Die Gewerkschaft ruft zu strukturierten Arbeitsniederlegungen auf, um ihre Anliegen deutlich zu machen, insbesondere vor der dritten Verhandlungsrunde, die vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam stattfinden wird. Eine zentrale Kundgebung in Nürnberg und München am Donnerstag wird mit mehreren Tausend Teilnehmern erwartet, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
