Die Bundestagswahl am Sonntag, den 23. Februar 2025, rückt näher und mit ihr die Premiere des neuen Wahlkreises Memmingen-Unterallgäu. Der Wahlkreis, der 2022 ins Leben gerufen wurde, entstand aufgrund von Bevölkerungsrückgängen in Sachsen-Anhalt. Er umfasst den gesamten Landkreis Unterallgäu, die Stadt Memmingen sowie sieben weitere Gemeinden: Fischach, Schwabmünchen, Langenneufnach, Mickhausen, Mittelneufnach, Scherstetten und Walkertshofen. Insgesamt leben in diesem Wahlkreis über 216.000 Menschen, von denen etwa 159.600 wahlberechtigt sind, davon rund 110.300 im Landkreis Unterallgäu, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.
Die Wahlberechtigten haben die Möglichkeit, ihre Stimme von 8 bis 18 Uhr abzugeben. Die Wahlbenachrichtigungen, die jedem Wähler zugestellt werden, enthalten die Adressen der jeweiligen Wahllokale. Interessanterweise ist das Wählen im Kostüm erlaubt, solange keine politischen Botschaften oder verbotene Symbole getragen werden. Die Organisation der Wahl läuft über das Landratsamt Unterallgäu, wobei die Gemeinden die Ergebnisse an das Landratsamt übermitteln, welches die Stimmen an den Landeswahlleiter weiterleitet.
Kandidaten und Wahlrechtsreform
Das Wahlsystem hat sich mit der Wahlrechtsreform grundlegend geändert: Ab 2025 gewinnt der Kandidat eines Wahlkreises einen Sitz im Parlament, wenn er die meisten Erststimmen erhält und dieser Sitz durch Zweitstimmen gedeckt ist. Bei der Bundestagswahl treten folgende Kandidaten im neuen Wahlkreis an:
- CSU: Dr. Florian Johannes Dorn (Bad Grönenbach)
- SPD: Marcel Keller (Trunkelsberg)
- Bündnis 90/Die Grünen: Joachim Linse (Memmingen)
- FDP: Daniel Steffen (Amberg)
- AfD: Dr. Simon Kuchlbauer (Mering)
- Freie Wähler: Michael Kroeschell (Memmingen)
- Linke: Jennifer Merx (Boos)
Die demografischen Gegebenheiten des Wahlkreises sind ebenfalls bemerkenswert. Über 50 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, fast die Hälfte ist verheiratet, und etwa 70 Prozent der Wohnungen sind im Privatbesitz. Die Ausländerquote beträgt 13,5 Prozent, und 47,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe. Die Arbeitslosenquote lag Ende November bei 2,5 Prozent, während das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte im Jahr 2021 bei 26.258 Euro pro Person lag. Diese Informationen liefert die BR.
Umfragen und Stimmverhalten
Ein weiterer Aspekt, der die Wahl spannend macht, ist das überraschende Potenzial der neuen Kandidaten. Obgleich viele Wähler mit ihnen nicht vertraut sind, zeigen Umfragen, dass dieser Umstand möglicherweise für Überraschungen bei der Wahl sorgen könnte. Laut einer Umfrage von Forsa können sich potenzielle Wähler mit ihren Stimmen uneindeutig positionieren, da fast die Hälfte angibt, nicht zu wissen, wen sie wählen werden. Zum Beispiel ergab eine Umfrage zur Direktwahl des Bundeskanzlers, dass keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erreichen konnte: Friedrich Merz kam auf 25 %, Robert Habeck auf 23 %, Olaf Scholz auf 17 % und Alice Weidel auf 14 %, während 47 % der Befragten unentschlossen waren wahlen.info.
Das Team um Kreiswahlleiter Frank Rattel ist gut auf die Wahl vorbereitet. Das EDV-System für die Stimmabgabe wurde getestet und funktioniert einwandfrei. Trotz der kürzeren Vorlaufzeit für die Kreiswahlleitung stellt sich Rattel optimistisch dar, dass alles reibungslos ablaufen wird. Der Sonntag könnte somit ein wegweisendes Ereignis für die politische Landschaft im neuen Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu werden, der die Weichen für die kommenden Jahre in der Region stellen könnte.