Die Vorbereitungen für die Bayerische Landesausstellung in Ursberg, die im Mai 2027 unter dem Titel „Schwesterherz! Frauen retten Bayern!“ eröffnet werden soll, nehmen Fahrt auf. Diese bedeutende Ausstellung wird sich mit der Geschichte der Gesundheit in Bayern beschäftigen, insbesondere der Rolle von Frauen in der sozialen Fürsorge und im Gesundheitswesen. Am 10. September 2024 wurde der Kooperationsvertrag zur Ausstellung unterzeichnet, an dem zahlreiche Institutionen beteiligt sind, darunter das Haus der Bayerischen Geschichte, das Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg und die Schwestern der St. Josefskongregation. Auch der Landkreis Günzburg und die Gemeinde Ursberg unterstützen das Vorhaben. Die Ausstellungsorte werden sich über mehrere Gebäude auf dem Gelände des Dominikus-Ringeisen-Werks und einen Bildungsstandort in Dillingen erstrecken, wie hdbg.eu berichtet.
Die Ausstellung zielt darauf ab, gesellschaftliche Verantwortung zu thematisieren und die Bedeutung von Inklusion und Nachhaltigkeit hervorzuheben. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die historischen Entwicklungen gelegt, die um 1800 begannen, sowie auf die Auswirkungen der Säkularisation auf Bildung und Fürsorge. Wichtige historische Figuren wie Dominikus Ringeisen, Theresia Haselmayer und Sebastian Kneipp werden ebenso thematisiert. Staatsminister Markus Blume hat die zentrale Rolle von Frauen in der Pflege und im Gesundheitswesen betont und die Relevanz dieser Themen für die heutige Gesellschaft hervorgehoben.
Festliche Jubiläumsfeier in Ursberg
In zwei Wochen feiert Ursberg sein 900-jähriges Jubiläum, was ein weiteres Highlight in der Geschichte der Gemeinde darstellt. Im Zusammenhang mit der Landesausstellung wird auch eine Sonderausstellung eröffnet, die am 14. März beginnt und die regionale Geschichte sowie das Engagement des Dominikus-Ringeisen-Werks in den Vordergrund rückt. Etwa 900 Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung leben auf dem Gelände dieser kirchlichen Stiftung, die sich für deren Betreuung und Integration einsetzt.
Für das geplante „Museum für, mit und über Menschen mit Behinderung“, das ab 2028 in Ursberg entstehen soll, wurde ein Förderantrag über 2,5 Millionen Euro im Rahmen des Bundesprogramms „Kulturinvest 2024“ gestellt. Dieser Antrag wurde jedoch im September 2023 abgelehnt. Theo Waigel, ein prominenter Unterstützer des Projekts aus Ursberg, hat die Absage kritisiert und weitreichende Unterstützung für die vorgenommenen Bemühungen gefordert. Seinen Brief an die Kulturstaatsministerin Claudia Roth erhielt er bislang ohne Antwort, während das Kulturstaatsministerium die Leistungen des Dominikus-Ringeisen-Werks lobt.
Finanzielle Unterstützung und zukünftige Ausblicke
Trotz der Schwierigkeiten bei der Beantragung von Fördermitteln blickt die Gemeinde optimistisch in die Zukunft. Sie plant, sich erneut um Fördermittel zu bewerben, sobald das Programm wieder aufgelegt wird. Zudem hat Ursberg 400.000 Euro aus dem Nachtragshaushalt des Bayerischen Landtags erhalten, die in die Neukonzeption und Gebäudesanierung des Klostermuseums fließen sollen.
Die erfolgreiche Realisierung dieser Projekte könnte nicht nur die kulturelle Landschaft Ursbergs nachhaltig verändern, sondern auch die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft stärken und aufzeigen, wie wichtig gesellschaftliches Engagement und das Miteinander sind, wie augsburger-allgemeine.de anmerkt.
