Am Freitag, dem 7. März, wird in Böblingen ein umfassender Streik im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst stattfinden. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder, einschließlich Tarifbeschäftigter, Auszubildender, Studierender und Praktikanten, zu einem ganztägigen Ausstand aufgerufen. Dieser Schritt ist Teil einer breiteren Protestwelle in Baden-Württemberg, die sich gegen die aktuellen Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst richtet.
In Böblingen wird es zu erheblichen Einschränkungen bei den Kindertageseinrichtungen kommen. Viele Kitas werden ganz oder teilweise geschlossen bleiben. Die Stadtverwaltung kündigte an, dass die genauen Schließungen erst am Streiktag selbst bekanntgegeben werden. Eltern können sich über die Kita-Info-App, die seit 2020 in Betrieb ist, informieren.
Betroffene Kitas in Böblingen
- Regulär geschlossen:
- Alte Weberei
- Breslauer Straße 89
- Herdweg
- Im Eichenpfädle
- Lange Straße
- Nürtinger Straße
- Paul-Gerhardt-Weg 6
- Paul-Gerhardt-Weg 8
- Schramberger Straße
- Geschlossen:
- Ehninger Weg
- Galgenbergstraße
- Geschwister-Scholl-Straße 15
- Geschwister-Scholl-Straße 20
- Goethestraße
- Im Nebelloch
- Panoramastraße
- Peterstaler Straße
- Talstraße 42
- Wasserwerk
- Zeppelinstraße
- Notbetreuung in folgenden Kitas:
- Geleener Straße
- Hornberger Straße
- Ostelsheimer Straße
- Ricarda-Huch-Weg
- Voraussichtlich regulär geöffnet:
- Achalmstraße
- Breslauer Straße 17-19
- Familienzentrum Paul-Gerhardt-Weg
- Taunusstraße
Möglicherweise kann in einigen der offenen Einrichtungen kein Mittagessen angeboten werden. Auch der Hort der Ludwig-Uhland-Schule wird am Streiktag geschlossen sein. Eine tagesaktuelle Übersicht zu den betroffenen Einrichtungen wird auf der Website der Stadtverwaltung bereitgestellt.
Hintergrund des Streiks
Der Streik in Böblingen ist Teil einer Reihe von Warnstreiks im öffentlichen Dienst in ganz Baden-Württemberg, die von Verdi initiiert wurden. Bereits am Donnerstag legten mehr als 7.000 Menschen in verschiedenen Städten ihre Arbeit nieder. Die Streikenden fordern unter anderem ein Lohnplus von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Betroffen sind rund 385.000 Beschäftigte im Bundesland, die in den anstehenden Tarifverhandlungen voraussichtlich am 17. und 18. Februar in Potsdam verhandeln werden.
In Städten wie Mannheim, Stuttgart und Freiburg blieben zahlreiche Kitas, Kliniken und städtische Einrichtungen wegen der Streiks geschlossen. Die Stadtverwaltung in Mannheim konnte beispielsweise keine Notbetreuung anbieten, während in Freiburg die VerkehrsAG streikte und der öffentliche Nahverkehr ausfiel. Demonstrationen und Kundgebungen begleiten die Warnstreiks, die in Pforzheim eine zentrale ifen und es wurden rund 400 Teilnehmer erwartet, wie tagesschau.de berichtet.
Mit dieser Mobilisierung möchten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf die prekären Arbeitsverhältnisse aufmerksam machen und ein Zeichen für bessere Bedingungen setzen. Beobachter bewerten die Streikaktionen als bedeutenden Schritt in einem länger währenden Diskurs über die Arbeitsbelastung und Vergütung im öffentlichen Sektor. Weitere Informationen zu den Entwicklungen bietet spiegel.de.