In Lübeck steht eine entscheidende Wende in der Abfallwirtschaft an: Die Stadt plant, die ungeliebten Gelben Säcke durch praktische Gelbe Tonnen zu ersetzen. Hintergrund ist der auslaufende Vertrag der Stadt mit der Veolia GmbH, die bisher für die Sammlung der Verpackungsabfälle verantwortlich war. Dieser Vertrag endet 2024, und die Stadt möchte mit der Umstellung auf die Gelbe Tonne eine nachhaltigere Lösung finden, wie die Lübecker Nachrichten berichteten. Doch ob diese Umstellung tatsächlich Realität wird, hängt von einer anstehenden gerichtlichen Entscheidung ab.
Rechtsstreit belastet den Fortschritt
Seit November 2021 schwebt ein Rechtsstreit über die Einführung der Gelben Tonne, der eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schleswig erfordert. Laut Mirko Wetter, dem Sprecher der Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL), könnte 2025 eine Entscheidung fallen, jedoch sei das Gericht überlastet und ältere Verfahren hätten Vorrang. Die Unsicherheit drückt auch auf die Abfallentsorgung, da die Gelben Säcke bei jedem Sturm durch die Stadt fliegen, während umliegende Landkreise wie Nordwestmecklenburg und Ostholstein längst auf das Tonnensystem umgestellt haben, so die Veolia Webseite.
Die geplante Abfallwirtschaftsreform ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der Kosten: Mehr als 30.000 Tonnen würden in Lübeck benötigt, um die Umstellung durchzuführen. Trotz der Herausforderungen bekräftigt EBL, dass Veolia bereit ist, im Falle einer positiven Gerichtsentscheidung schnell zu handeln, um die Gelbe Tonne einzuführen. Während in Lübeck noch Unsicherheit herrscht, sind die Nachbarkreise bereits einen Schritt weiter und haben die Vorteile des Tonnensystems etabliert, was die Sammlung und das Recycling von Verpackungsmaterial deutlich verbessert.