In Lübeck hat der Streik bei der Entsorgungsfirma Remondis begonnen, der möglicherweise bis über Weihnachten anhalten könnte. Die Arbeitnehmervertretung Verdi hat zu diesem Arbeitskampf aufgerufen, weil es um eine Lohnerhöhung von 8,5 Prozent sowie eine stündliche Zulage von 2,25 Euro geht. Am Dienstagmorgen um 6 Uhr fiel der Startschuss für den Streik, der auch die Standorte in Kiel-Melsdorf, Borgstedt und Flensburg betrifft. Verdi kritisiert, dass nach zwei Verhandlungsrunden kein Angebot unterbreitet wurde, was die Möglichkeit von intensiveren und langfristigen Streiks zur Folge haben könnte, wie die Gewerkschaft in einer Mitteilung erklärte. „Remondis verdient sich an den Entsorgungsgebühren eine goldene Nase, während die Beschäftigten auf dem Niveau knapp über dem Mindestlohn abgespeist werden,“ so Verdi-Verhandlungsführerin Catrin Haas.
Nächste Schritte der Verhandlungen
Trotz der angespannten Lage erklärte Mirko Wetter, Sprecher der Entsorgungsbetriebe Lübeck, dass die regulären Müllabfuhrtermine von dem Streik nicht betroffen seien. Die Abholung der Gelben Säcke erfolgt wie geplant einen Tag früher, um Störungen während der Feiertage zu vermeiden. Remondis ist sich der Unzufriedenheit unter den Arbeitnehmern bewusst, die Tiefstlöhne erhalten – kraftfahrende Beschäftigte verdienen lediglich 16,04 Euro pro Stunde, während Lader und Müllwerker nur 15,39 Euro pro Stunde erhalten. Auf der anderen Seite hat der Unternehmensverband Logistik Schleswig-Holstein ein Angebot mit einer Lohnerhöhung von 4 Prozent unterbreitet, was von Verdi als unzureichend zurückgewiesen wird.
Angesichts der ausstehenden Tarifergebnisse und der anstehenden Streiks im Einzelhandel und Groß- und Außenhandel in Schleswig-Holstein, die am 30. November anlaufen, fordert Verdi auch hier eine Lohnerhöhung. Beschäftigte sollen um 2,50 Euro pro Stunde mehr verdienen, wobei die Arbeitgeber noch nicht auf die Forderungen eingegangen sind. Bert Stach, Verhandlungsführer von Verdi, hat betont, dass die Angebote der Arbeitgeber nicht ausreichen und schlimmstenfalls zu einem Reallohnverlust führen könnten. Die Bereitschaft zur Deeskalation ist auf beiden Seiten notwendig, um zeitnahe Lösungen zu erreichen. Die geplanten Streikaktionen und Kundgebungen in Lübeck und anderen Städten sollen die Forderungen der Beschäftigten erneut sichtbar machen und Druck auf die Arbeitgeber ausüben, wie auf ln-online.de berichtet wurde.
Insgesamt spiegelt sich die Unzufriedenheit der Arbeiter in verschiedenen Branchen wider, und es bleibt abzuwarten, wie die Unternehmen auf die anhaltenden Proteste reagieren. Die Ergebnisse dieser Streiks und Verhandlungen könnten entscheidend dafür sein, ob Beschäftigte in Schleswig-Holstein Verbesserungen in ihren Arbeitsbedingungen erleben werden.