Im Hafen von Brunsbüttel brachen am Wochenende vier Greenpeace-Aktivisten zum Protest gegen den Import von Flüssiggas auf. Wie die LN Online berichtete, kletterten sie in der Nacht an die Bordwand des LNG-Spezialschiffs „Hoegh Gannet“. Insgesamt waren 22 Aktivisten an den Protestaktionen beteiligt, der auch auf Schwimminseln vor dem LNG-Terminal stattfand. An dem Terminal wurde bei der Ankunft des mit Fracking-Gas aus den USA beladenen Tankers „Celsius Gandhinagar“ ein 100 Meter langes Banner mit der Aufschrift „Gas zerstört – Stop Fossil Gas“ entrollt, um auf die klimaschädlichen Auswirkungen aufmerksam zu machen.
Die Energieexpertin von Greenpeace, Mira Jäger, äußerte sich besorgt über die fortgesetzten Investitionen in fossile Brennstoffe angesichts der Klimakrise. „Es ist fahrlässig, weiter in fossile Projekte zu investieren. Wir müssen schleunigst weg von Gas. Dafür zu sorgen, ist auch Aufgabe einer neuen Bundesregierung“, so Jäger. Diese Proteste fallen in die Zeit, in der die EU versucht, die Abhängigkeit von russischen Gasimporten zu verringern und LNG-Infrastrukturen in mehreren norddeutschen Hafenstädten ausgebaut werden. Wie die Greenpeace Presseportal darlegt, sind die bestehenden LNG-Anlagen in Europa nur knapp zur Hälfte ausgelastet, während neue Großprojekte im Bau sind, deren Relevanz angesichts des anhaltenden Klimawandels zunehmend in Frage gestellt wird.
Die Polizei war während der friedlichen Proteste mit mehreren Streifenwagen und Booten vor Ort. Während einige Aktivisten ihren Protest im Laufe des Vormittags beendeten, bleibt die Diskussion über die Zukunft der Energieversorgung und die Rolle von LNG in Deutschland akut. Greenpeace ruft zudem zu einer Demonstration am 10. Dezember anlässlich des „World LNG Summit“ in Berlin auf, um ein Zeichen für den fossilen Ausstieg zu setzen.