Ein historischer Schritt in den Erzgebirgen: Der Verkauf des Fichtelberghauses an die Fichtelberghaus Invest GmbH, unter der Leitung der Unternehmerfamilie Gläß, wurde am Mittwochabend im Kreistag mit klarer Mehrheit beschlossen. Von insgesamt 30 Stimmen gab es nur fünf Gegenstimmen und eine Enthaltung. Der Kaufpreis liegt bei 1,975 Millionen Euro.MDR berichtete, dass dieser Verkauf notwendig wurde, weil der Landkreis nicht über die finanziellen Mittel verfügte, um die erforderlichen Sanierungskosten, die sich im hohen einstelligen Millionenbereich bewegen könnten, zu stemmen.
Die Fichtelberghaus Invest GmbH ist bereits seit geraumer Zeit Pächter des Fichtelberghauses und betreibt dort die Gastronomie. Gleichzeitig ist die Familie Gläß auch Eigentümer der Fichtelbergschwebebahn und weiterer Tourismusattraktionen in der Region. Mit dem Verkauf erhofft sich der Erzgebirgskreis nicht nur eine schnellere Sanierung des Hauses, sondern auch eine Belebung des Tourismus in Oberwiesenthal, wie es in der Lokalpresse dargestellt wurde. Die neuen Eigentümer verpflichten sich, in den kommenden fünf Jahren umfangreiche Modernisierungen durchzuführen, oder müssen mit finanziellen Konsequenzen rechnen.Radio Erzgebirge ergänzte, dass das Grundstück zwischen der Bergstation der Schwebebahn und dem Kreisverkehr separat für etwa 25.000 Euro an die Stadt Oberwiesenthal übertragen wird, um die Zugänglichkeit zur Friedensglocke und Aussichtsplattform zu sichern.
Fichtelberghaus: Ein Ort mit Geschichte und Zukunft
Das Fichtelberghaus, das höchste Hotel und Restaurant Sachsens, hat eine lange und bewegte Geschichte. Ursprünglich 1845 errichtet und seitdem mehrfach modernisiert, zieht es seit Jahren zahlreiche Touristen an. Der neue Eigentümer, Constantin Gläß, plant, das Ambiente des Hauses zu modernisieren und notwendige Instandhaltungsarbeiten in den Bereichen Heizungs-, Sanitär- und Elektrotechnik durchzuführen. Dabei steht für ihn nicht der Profit im Vordergrund: „Das ist jetzt keine Cash-Cow“, betonte er in einem Interview mit MDR Sachsen. Der Fokus liege vielmehr auf der historischen Erhaltung und Attraktivierung des Gebäudes für zukünftige Gäste.