Am Freitagabend um 19 Uhr verwandelte ein schrecklicher Vorfall den festlichen Weihnachtsmarkt in Magdeburg in einen Ort des Schreckens. Der 50-jährige Taleb A. raste mit seinem SUV, einem schwarzen BMW X3, in eine Menschenmenge. Fünf Menschen, darunter ein neunjähriges Kind, verloren ihr Leben, während über 200 weitere verletzt wurden, 41 davon schwer. Die Polizei war innerhalb von Minuten am Tatort, nachdem der erste Notruf im Lagezentrum einging, berichtet tagesschau.de.
Taleb A., der in Saudi-Arabien geboren wurde und seit 2006 in Deutschland lebt, ist polizeilich bekannt und wurde bereits wegen seiner Drohungen vor mehr als einem Jahrzehnt auffällig. Trotz des vorherigen Bekanntseins gab es keine ausreichenden Maßnahmen, um ihn als Gefährder einzustufen. Kurz vor der Tat teilte er jedoch auf der Plattform „X“ eine verwirrende Nachricht und ein Video, in dem er unter anderem Deutschland der Medienzensur beschuldigte, wie bild.de berichtet. In seiner Erklärung scheinen wirre politische Ansichten und eine tief verwurzelte Unzufriedenheit mit der deutschen Asylpolitik durch, was die Ermittler auf eine mögliche Motivauslegung führt.
Der Vorfall hat auch Fragen zur Sicherheit auf Weihnachtsmärkten aufgeworfen. In Magdeburg war der Bereich, den Taleb A. wählte, für Rettungsfahrzeuge vorgesehen, jedoch fehlten die üblicherweise aufgestellten Poller. Dies führte zu heftigen Diskussionen über die Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Veranstaltungen. Politiker von verschiedenen Parteien haben ihr Beileid geäußert, und die Stadt hat mehrere ihrer kulturellen Einrichtungen für die kommenden Tage geschlossen, um der Opfer zu gedenken.