Magdeburg steht unter Schock: Am 20. Dezember geschah ein verheerender Anschlag auf den Weihnachtsmarkt, der die Stadt in tiefe Trauer stürzt. Am heutigen Montag versammelten sich tausende Menschen, um den Opfern zu gedenken und ein starkes Zeichen gegen rechten Hass zu setzen. Das Ereignis fand parallel zu einer Versammlung der AfD am Hasselbachplatz statt, was die Wut und Bestürzung der Teilnehmer noch verstärkte. „Erschrocken und wütend stellen wir fest, dass Menschen diese grausame Tat für ihre Politik instrumentalisieren wollen“, lautete ein kraftvolles Statement der Organisatoren der Gedenkveranstaltung. Um den Weihnachtsmarkt versammelten sich die Trauernden in einer Menschenkette mit flackernden Kerzen und sangen das Lied „Dona nobis pacem“ – ein eindringlicher Aufruf nach Frieden.
Die Oberbürgermeisterin Simone Borris äußerte am Abend des Vorfalls ihr Mitgefühl und kündigte an, dass alle städtischen Kultureinrichtungen, einschließlich Theater und Museen, bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Auch der Weihnachtsmarkt wird nicht geöffnet, die festliche Lichterwelt bleibt aus. Sie versprach, dass am Westportal der Johanniskirche ein Ort geschaffen wird, um zu trauern und Blumen niederzulegen. Zusätzlich wurde eine Gedenkstunde im Dom für den kommenden Samstag um 19:00 Uhr angekündigt, um als Stadtgesellschaft zusammenzukommen. Laut Berichten der Deutschen Presse-Agentur wird der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger saudi-arabischer Arzt, mit einer polarisierten Weltanschauung in Verbindung gebracht und hat die Debatte um Migration angeheizt. Unterdessen warnen verschiedene Organisationen vor einer möglichen Eskalation rechter Gewalt und raten Menschen mit Migrationshintergrund, vorsichtig zu sein und sich nicht alleine im Dunkeln zu bewegen.
Reaktionen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Reaktionen auf den schrecklichen Anschlag sind überwältigend. Über 530 Einsatzkräfte waren in der Nacht des Vorfalls im Dienst, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und den Opfern medizinische Hilfe zu leisten. Borris bedankte sich bei den Helfern und Einsatzkräften aus der Region: „Mein Dank gilt all jenen, die nach diesem schrecklichen Anschlag mit ihren Gedanken bei uns sind oder Hilfsangebote unterbreitet haben“, sagte sie. Die Stadtverwaltung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit in der Innenstadt zu erhöhen, während die Ermittlungen der Polizei zum Vorfall voranschreiten.