Der Unmut in der Familie von Michael Schumacher wächst, nachdem der Stadtrat von Kerpen entschieden hat, dass die Formel-1-Legende vorerst kein Ehrenbürger werden wird. Diese Entscheidung sorgt sowohl bei Vertrauten als auch bei Fans für Empörung. Ralf Schumacher, der Bruder des Rekordweltmeisters, zeigt sich auf Instagram enttäuscht und trifft einen kritischen Ton: „Das ist typisch Deutschland und unsere Politik. Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig“, wird er von Merkur zitiert. Ralf betont, dass man bei der Ehrung seines Bruders einfach die Worte fehle, angesichts dessen, was dieser für den Ort getan hat.
Die Entscheidung des Stadtrates, die Glaubwürdigkeit der politischen Institutionen in Kerpen infrage zu stellen, kam nach internen Gesprächen, bei denen man übereinkam, dass momentan keine Ehrenordnung benötigt werde. „Wir haben einfach andere Baustellen“, sagte der SPD-Politiker Andreas Lipp. Der Bürgermeister, Dieter Spürck von der CDU, äußerte Verständnis für den Ärger der Familie, machte jedoch klar, dass die Entscheidung politisch und nicht verwaltungsseitig getroffen wurde, so wie auch Kleine Zeitung berichtet. Die Diskussion um Schumachers Ehrung wurde bereits im März angesprochen und zuerst vertagt, da keinerlei neuer Antrag vorliegt.
Petitionen und Vergaben
Der Michael-Schumacher-Fanclub in Kerpen setzt sich vehement für die Ehrenbürgerschaft ein und hatte bereits Anfang 2024 eine Petition gestartet. Schumacher, der einen Teil seiner Kindheit in Kerpen verbrachte und dort eine Kartbahn betrieb, hält zahlreiche Rekorde und hat durch seine Erfolge große Anerkennung gefunden. Dennoch bleibt er in seiner Heimatstadt vorläufig ohne diese Ehrung, während er in anderen Städten wie Maranello und Spa bereits als Ehrenbürger anerkannt wurde. Die Situation wirft Fragen auf und lässt die Unterstützung durch die Fans und Weggefährten der Motorsportikone wachsen.