In der Stadt Kerpen, die als Heimatstadt von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher gilt, wird der siebenfache Weltmeister nicht zum Ehrenbürger ernannt. Diese Entscheidung des Stadtrates sorgt für massive Empörung, insbesondere bei Schumachers Bruder Ralf, der seine Wut öffentlich über soziale Medien kundtat. „Das ist typisch Deutschland und unsere Politik“, äußerte der Ex-Formel-1-Fahrer auf Instagram. Ralf betont, dass die Leistung seines Bruders für Kerpen nicht gewürdigt wird, und viele seiner Anhänger teilen diese Meinung in den Kommentaren.
Die Politiker begrunden ihre Entscheidung mit „anderen Baustellen“, wobei Andreas Lipp (SPD) dem „Kölner Stadtanzeiger“ mitteilte, es ergebe „derzeit keinen Sinn“, Schumacher zu ehren. Gleichzeitig wird auf die Fragestellung hingewiesen: „Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an, wo hört man auf?“ Diese Argumentation findet jedoch wenig Anklang bei den Fans und dem Vorsitzenden des Michael-Schumacher-Fanclubs, Reiner Ferling, der die Vorgehensweise der Stadt scharf kritisiert. Ferling hatte bereits früher eine Petition gestartet, um Schumacher die Ehrenbürgerschaft zu verleihen, besonders in Anbetracht des bevorstehenden zehnten Jahrestages von Schumachers schwerem Skiunfall, wie freenet.de berichtet.
Vergleich mit Anderen Orten
Während Kerpen zögert, haben andere Städte bereits längst Michael Schumacher die verdiente Anerkennung zukommen lassen. So wurde der Rennfahrer von der italienischen Stadt Maranello, in der sich das Ferrari-Werk befindet, 2006 zum Ehrenbürger ernannt. Zudem ehrte die belgische Gemeinde Spa Schumacher im Jahr 2019, wo er sein Formel-1-Debüt gab und seinen ersten GP-Sieg feierte. Diese formale Anerkennung steht im Gegensatz zur Haltung Kerpens, die einen möglichen Ehrenbürgerstatus aufgrund von internen Richtlinien und einer umfassenderen Ehrenordnung noch nicht fulminant auf den Weg gebracht hat. Für Ralf Schumacher und die Unterstützer bleibt somit in der Heimatstadt ihres großen Sohnes ein bedauerliches Gefühl der Ungerechtigkeit zurück.