Am Montagabend, dem 21. April 2025, kam es in der Nürnberger Innenstadt zu mehreren teils bewegten Versammlungen, die das Eingreifen der Polizei erforderlich machten. In der Zeit von etwa 18:30 Uhr bis 20:45 Uhr fanden insgesamt drei Versammlungen statt, was die Behörden erneut vor große Herausforderungen stellte. Der Einsatz von Sicherheitskräften zur Verhinderung von Zusammenstößen zwischen den verschiedenen Demonstrationsgruppen wurde notwendig, wie polizei.bayern.de berichtet.
Die erste Versammlung trug den Titel „Frohe Ostern! Auf dass die Deutschen ihre Eier wiederfinden!“ und begann mit rund 100 Teilnehmenden um 18:30 Uhr. Ab 19:15 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, gerichtet auf die Königstraße. Parallel dazu wurden zwei Gegendemonstrationen organisiert, die beide in der Nähe der ersten Versammlung stattfanden. Die erste, mit dem Titel „Mahnwache gegen die Montagsdemo vom Team Menschenrechte“, hatte bis zu 120 Teilnehmer und lief von 18:30 Uhr bis 19:10 Uhr. Die zweite, größere Versammlung unter dem Motto „Nürnberg nazifrei“ startete um 19:10 Uhr mit etwa 400 Teilnehmenden und wurde um 19:30 Uhr aufgelöst.
Polizeiliche Maßnahmen und Zwischenfälle
Die Polizei war gezwungen, an mehreren Stellen einzugreifen, um Zusammenstöße zu verhindern. In der Peter-Vischer-Straße blockierten mehrere Personen die Aufzugstrecke, die daraufhin in Absprache mit der Versammlungsleitung angepasst wurde. Zudem kam es in der Theatergasse zu einer Sitzblockade, die jedoch umgangen werden konnte. Während der Abschlusskundgebung der ersten Versammlung versammelten sich zusätzlich etwa 20 vermummte Personen auf dem Hallplatz, die von der Polizei aufgefordert wurden, ihre Gesichter zu zeigen. Diese Identitätsfeststellungen führten zur Einleitung von Ermittlungsverfahren nach dem Versammlungsgesetz.
Nicht weit nach dem Ende der Versammlung, gegen 21:15 Uhr, kam es zu einem Zusammenstoß ehemaliger Teilnehmer beider Lager am U-Bahnhof Opernhaus. Ein Notruf über einen angeblichen Angriff wurde abgesetzt, doch die mutmaßlichen Angreifer waren bei Eintreffen der Polizei bereits geflüchtet. Im Umfeld des Plärrers wurden mehrere mutmaßliche Beteiligte kontrolliert, während die Ermittlungen zu möglichen Straftaten weitergingen.
Rahmenbedingungen der Proteste
Fast jeden Montag finden in der Nürnberger Innenstadt Großeinsätze der Polizei statt. Dabei versammeln sich auch rechtsextremistische Gruppen, während zahlreiche Gegendemonstranten protestieren. Diese häufigen Vorfälle haben zu einem Standard-Einsatzschema bei der Polizei geführt, wo Absperrgitter und Polizeibusse häufig zum Einsatz kommen. Der Konflikt zwischen den Demonstrierendenzuschlägen hat sich in dieser Form über Monate hinweg entwickelt. Die Gruppe „Team Menschenrechte“, ursprünglich aus den Kritikern der Corona-Maßnahmen hervorgegangen, äußert sich unter anderem gegen die „unkontrollierte Massenmigration“ und fährt mit provokanten Slogans fort, die aus der extremen Rechten entstammen.
Besonders heftig wurde es am 7. April, als ein Angriff von Teilnehmenden des „Team Menschenrechte“ auf Gegendemonstranten in der Königstorpassage nicht verhindert werden konnte. Auf Polizeitaktiken und die Schwierigkeit, eine Begleitung des Demonstrationszugs durchzuführen, wird immer wieder hingewiesen. Die Krawalle und Zusammenstöße sind nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern erhalten zunehmend bundesweite Resonanz. Für den 14. April war eine weitere Kundgebung geplant, während ein bundesweiter Protestmarsch für den 26. April angekündigt wurde. Auch hier werden erneut mehrere Hundert Gegendemonstranten erwartet, was zu einer weiteren Herausforderung für die Sicherheitskräfte führen könnte, wie nordbayern.de erläutert.