Die Landschaft im Rhein-Sieg-Kreis wird lebendiger denn je: Die elegante Gottesanbeterin, das Insekt, das viele bisher nur aus Urlauben in fernen Ländern kannten, hat nun auch hier Einzug gehalten. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, macht sich der Klimawandel auch in dieser Region bemerkbar, wodurch viele wärmeliebende Arten Einzug halten. „Mantis religiosa“, wie die Gottesanbeterin wissenschaftlich bezeichnet wird, hat sich seit 2023 dank fortpflanzender Nachweise in Bad Honnef lokal etabliert. Diese Art, die eng mit Heuschrecken verwandt ist, wird in Deutschland streng geschützt.
Insgesamt wurden bereits etwa 50 Beobachtungen dieser faszinierenden Insekten im Rhein-Sieg-Kreis gemeldet, vor allem aus Städten wie Bornheim, Königswinter und Bad Honnef. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) motivierte die Bevölkerung zur Beobachtung dieser Kreaturen, und die bis zum heutigen Stand meldeten Bürger rund 30 Tiere. Der neue Lebensraum der Gottesanbeterin ist allerdings nicht nur ein Zeichen für die Artenvielfalt, sondern signalisiert auch den fortschreitenden Temperaturanstieg in der Region. Die Behörden rechnen mit einer weiteren Ausbreitung dieser Insekten, die für den Menschen völlig ungefährlich sind, wie Academic.ru hinzufügt.
Der Rhein-Sieg-Kreis selbst zeigt sich als interessanter Lebensraum. Zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge und flacheren Flächen nahe den Flüssen Rhein und Sieg gelegen, bietet er eine abwechslungsreiche Landschaft. Nahezu 29 % der Kreisfläche sind Waldgebiet, was den perfekten Hintergrund für die Ansiedlung neuer Arten wie der Gottesanbeterin schafft. Solche umweltfreundlichen Entwicklungen und die damit verbundene Biodiversität sind nicht nur für Naturfreunde von Bedeutung, sondern auch Teil des zeitgenössischen Bewusstseins über die Auswirkungen des Klimawandels.