Wolfsburg – Inmitten eines massiven Umstrukturierungsplans bei Volkswagen hat Konzernchef Oliver Blume die dramatischen Einschnitte verteidigt. Laut Blume entsprechen die Sparmaßnahmen einer Verringerung der Produktionskapazität um die Höhe von zwei bis drei großen Werken. Dabei plant VW, die Belegschaft um gut 35.000 Stellen zu reduzieren und die Produktion um über 700.000 Fahrzeuge pro Jahr zu senken. Dieses radikale Vorgehen ist Teil eines langfristigen Plans, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens angesichts eines hohen Drucks auf Kosten und Preise zu sichern, wie Blume betonte. In Verhandlungen mit der IG Metall waren zuvor Werksschließungen thematisiert worden, doch vorerst bleiben diese aus, wie ZDF berichtet.
Proteste und Widerstand unter den Beschäftigten
Die angekündigten Einschnitte riefen sofort einen Sturm der Entrüstung unter den VW-Beschäftigten hervor. Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg äußerten über 20.000 Mitarbeiter ihren Unmut mit lautem Protest, während Blume auf die Notwendigkeit der Einsparungen hinwies. Der Unmut unter den Angestellten war so groß, dass einige Sprechchöre forderten: „Streikbereit! Bundesweit!“ Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat haben bereits Warnstreiks organisiert, bei denen nahezu 100.000 VW-Beschäftigte kurzfristig die Arbeit niederlegten, um gegen die Pläne des Managements zu demonstrieren. Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat klargemacht, dass die Belegschaft bereit ist, Zugeständnisse zu machen, jedoch erwartet sie auch Kompromisse von der Unternehmensleitung, wie tz.de berichtet.
Während Blume die aktuelle Situation als ernst bezeichnete, rief Cavallo die Politik zu sofortigem Handeln auf, um die VW-Standorte in Deutschland zu sichern und eine wirtschaftliche Stabilität zu erreichen. Laut dem Arbeitsminister Hubertus Heil besteht die dringende Notwendigkeit, sicherzustellen, dass es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommt. Die Gespräche zwischen der Unternehmensführung und den Arbeitnehmervertretern stehen erst am Montag wieder auf der Agenda, während sowohl die Belegschaft als auch die Gewerkschaft auf eine deutliche Antwort des Vorstands drängen.