Ein verheerender Anschlag erschütterte am Freitagabend den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen und mehr als 200 verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter, der sich jetzt in Untersuchungshaft befindet, wurde wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes angeklagt. Laut Informationen von MDR stammen vier der fünf Opfer aus der Region Magdeburg, während das jüngste Opfer, ein neun Jahre alter Junge, erst seit Kurzem in Niedersachsen lebte. Die Anteilnahme der Bevölkerung ist spürbar, und immer mehr Blumen sowie Kerzen werden am Ort des Gedenkens aufgestellt.
Kritik am Sicherheitskonzept
Die Diskussion über das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes gewinnt an Fahrt. Experten wie Christian Schneider äußerten massive Bedenken, dass die Sicherheit nicht den geltenden technischen Standards entsprach. Es sei möglich, die Zufahrten so zu gestalten, dass unangemeldete Fahrzeuge ausgeschlossen werden, wie Schneider in einem Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT feststellte. Sein Kommentar folgt auf Berichte, dass bei dem Ereignis kein Polizeifahrzeug zur Absicherung der Zufahrten bereitgestellt wurde, obwohl dies im Sicherheitskonzept vorgesehen war. In einer Sondersitzung, in der auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) anwesend sein wird, soll diese Thematik erörtert werden, so ZDF.
Der Vorfall hat nicht nur Trauer und Wut ausgelöst, sondern auch Fragen nach den politischen Konsequenzen hervorgerufen. Bearbeiten die Verantwortlichen jetzt die Sicherheitsvorkehrungen ausreichend? Zudem warnte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck vor der Verbreitung von Desinformationen und Vorurteilen, die sich gegen Muslime und andere Gruppen richten könnten. Er betont, dass Misstrauen und Hass von extremistischen Kräften geschürt werden, um Angst in der Gesellschaft zu verbreiten. Die Aufklärung der genauen Hintergründe des Anschlags bleibt allerdings noch aus.