Osterholz-Scharmbeck steht vor einem möglichen Wechsel in der Verwaltungsspitze. Der Erste Stadtrat Torsten Haß hat bekannt gegeben, dass er sich um zwei Dezernentenstellen in seiner Heimatstadt Erfurt bewirbt. Wie die Thüringer Allgemeine berichtete, sieht Haß in dieser Chance die Erfüllung eines Kindheitstraums. Der 51-Jährige, der erst seit Oktober 2023 in der Kreisstadt tätig ist und zuvor in Erfurt die Volkshochschule sowie das Sozialamt leitete, möchte am 22. Januar 2025 für die SPD in Erfurt antreten. Seine Familie unterstützt diese Entscheidung nachdrücklich.
Chancen und Herausforderungen
Trotz der Begeisterung übt Haß auch Zurückhaltung: Die Chancen, in Erfurt erfolgreich zu sein, schätzt er auf unter 50 Prozent. Der Weg dorthin könnte durch die Wiederwahl der Amtsinhaberin sowie die isolierte Position der SPD in der Erfurter Ratsversammlung erschwert sein. Im Jahr 2024 erzielte die SPD nur 16,2 Prozent der Stimmen, der CDU gelang es hingegen, 24,8 Prozent zu erreichen.
Haß ist jedoch zuversichtlich, dass die Bürger von Osterholz-Scharmbeck ihn im Fall einer erfolglosen Bewerbung unterstützen. Auch wenn sein Weg in die thüringische Landesstadt nicht reibungslos verlaufen sollte, gibt es bereits Überlegungen, ihn als potenziellen Nachfolger für den scheidenden Bürgermeister Torsten Rohde ins Gespräch zu bringen. Letzterer hingegen bedauert einen möglichen Wechsel Haß’, erkennt jedoch an, dass es keine persönlichen Konflikte geben würde. „Er hat das von vornherein offen kommuniziert, und dass er diese Chance ergreifen möchte, kann ich gut nachvollziehen“, kommentierte Rohde. Haß hat eine lange Geschichte im Bildungseinrichtungsbereich, was seine Qualifikationen unterstreicht, die er in seiner Zeit als Leiter der Volkshochschule in Erfurt erlangte, wo er engagiert und innovativ arbeitete.
Die Entwicklung bleibt spannend. Niemand kann vorhersagen, ob Torsten Haß in der Erfurter Stadtverwaltung Fuß fassen wird, aber seine Ambitionen zeigen, dass er bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen.