Die Staatsanwaltschaft Verden hat das Ermittlungsverfahren gegen das Hamberger Ratsmitglied Hermann Wieters eingestellt, berichtet der Weser Kurier. Dennoch bleibt die Angelegenheit nicht ungelöst: Samtgemeindebürgermeister Gerd Brauns weißt darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft die Samtgemeinde um die Übernahme der Verfolgung einer möglichen Ordnungswidrigkeit gebeten hat. Der Rat in Hambergen muss nun entscheiden, ob gegen Wieters, der Informationen aus einer nicht öffentlichen Sitzung auf Facebook teilte, ermittelt werden soll. Sollte der Antrag genehmigt werden, könnten weitere Ermittlungen eingeleitet werden und möglicherweise eine Geldbuße fällig werden.
Fachkräftemangel in der Justiz
Gleichzeitig kämpft die Verdener Staatsanwaltschaft mit einem dramatischen Mangel an erfahrenen Staatsanwälten, wie die Kreiszeitung berichtete. Der Leitende Oberstaatsanwalt Clemens Eimterbäumer machte klar, dass derzeit nur die Hälfte der Stellen mit Assessoren – das sind junge, noch in der Ausbildung befindliche Juristen – besetzt ist. Dies führt zu einer Unterbesetzung und einer verringerten Effizienz. Viele dieser neuen Mitarbeiter stammen nicht aus Verden und benötigen Zeit, um sich einzuarbeiten. Zudem macht es das System, dass Bewerber von außerhalb die Fahrtkosten selbst tragen müssen, für sie unattraktiv, sich für Verden zu entscheiden, während deren Kosten bei einer Abordnung nach Verden übernommen werden.
Um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzt Eimterbäumer auf modernste Entwicklungen. So steht ein neues Behördengebäude an der Nordbrücke an, das eine bessere Arbeitsumgebung bieten soll. Auch die Einführung digitaler Akten wird die Büroarbeit erleichtern und könnte Homeoffice-Optionen eröffnen. „Wir sind gut ausgelastet“, sagte Eimterbäumer und versicherte, dass trotz der Umstrukturierungen in der Cyberkriminalität die Arbeitsbelastung hoch bleibt.