Die Gemeinde Grasberg steht im kommenden Jahr vor einer finanziellen Herausforderung: Fast 1,9 Millionen Euro fehlen aufgrund eines drohenden Defizits. Dennoch hat die Gemeinde beschlossen, den Hebesatz für die Grundsteuer deutlich zu senken – und das um satte 50 Prozentpunkte. Diese Maßnahme ist nicht nur ein politisches Kalkül, sondern notwendig, um eine ungewollte Mehreinnahme zu vermeiden. Nach den neuen Berechnungsmethoden würde die Gemeinde mit 2,205 Millionen Euro dastehen, was dem Ziel, die Steuerreform „aufkommensneutral“ zu gestalten, widerspricht. Laut dem Weser-Kurier wird der Hebesatz für die Grundsteuer somit von 520 auf 470 Prozent gesenkt – zumindest vorübergehend, denn ab 2026 soll er wieder steigen.
Finanzielle Entscheidungen und Investitionen
Im Rahmen der Haushaltsberatung stellte der Finanzausschuss viele finanzielle Entscheidungen vor, darunter die Notwendigkeit von 124.000 Euro für die Erneuerung von Heizungsanlagen in mehreren kommunalen Gebäuden. In der Sitzung wurden zudem weitere Ausgaben für die Feuerwehr und das Außendienstpersonal thematisiert. “Eine Arbeitsstunde in der Feuerwehr kostet 8,80 Euro, die Betriebsstunden der Fahrzeuge liegen bei 1.800 bis 2.500 Euro”, berichtete der Ausschuss. Auch für ein Tragkraftspritzenfahrzeug soll bald ein Leasingvertrag über 285.000 Euro abgeschlossen werden.
Doch die Probleme für Grasberg enden nicht hier: Die Einnahmen liegen mit 17,5 Millionen Euro unter den Ausgaben von 19,4 Millionen Euro, was ein Defizit von fast 1,9 Millionen Euro zur Folge hat. Ein Hoffnungsschimmer sind die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer, mit denen Grasberg 1 Million Euro mehr rechnen darf. Trotzdem ist der Bürgermeisterin Marion Schorfmann bewusst, dass die Ausgaben, besonders für Pflichtaufgaben wie Kindergärten und Schulen, weiter steigen werden.
Zusätzlich hat die Gemeinde begonnen, ihre Dienstleistungen online anzubieten. Damit wird der bürokratische Aufwand für die Bürger minimiert und der Zugang zu den Services erleichtert, wie Grasberg.de berichtet. Diese Entwicklung könnte eine positive Wendung in der Verwaltung der Gemeinde Grasberg darstellen und den Bürgern helfen, schneller und effizienter durch die Angebote zu navigieren.