Bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat der pro-europäische Ministerpräsident Marcel Ciolacu am Sonntag in der ersten Wahlrunde nach ersten Umfragen 25 Prozent der Stimmen erhalten. Er erwartet, dass er am 8. Dezember in der Stichwahl gegen die zweitplatzierte Kandidatin Elena Lasconi antreten wird, die für die reformorientierte USR antritt und in der ersten Runde 18 Prozent der Stimmen erzielte. Laut SRF könnte sich die Situation allerdings noch zuspitzen, denn als dritter im Bunde könnte der überraschend starke unabhängige Kandidat Calin Georgescu, der umstrittene prorussische Positionen vertritt, angesichts knapper Ergebnisse möglicherweise einen Platz in der Stichwahl erkämpfen.
Ciolacu, der seit Juni 2023 als Ministerpräsident tätig ist, bedankt sich herzlich bei seinen Unterstützern und betont die Wichtigkeit der vollständigen Stimmenauszählung. Die Unsicherheit bleibt jedoch, da auch der rechtsgerichtete George Simion, der zuvor in den Umfragen stark eingestuft worden war, nur den vierten Platz belegte, knapp hinter Georgescu. Die politische Stimmung in Rumänien ist angespannt, insbesondere aufgrund der hohen Inflation, welche 2023 bei zehn Prozent lag. Dies hat die Herausforderungen für die derzeitige Regierung aus der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und Mitte-Rechts-Liberalen (ALDE) verstärkt. Die soziale und wirtschaftliche Lage ist ein zentraler Punkt in dieser Wahl, da Rumänien weiterhin mit einer der höchsten Armutsraten in der EU kämpft, wie Welt berichtet.