Auf der Nordseeinsel Borkum stand diese Woche das traditionelle Klaasohm-Fest im Fokus heftiger Debatten. Insbesondere die Praktik, bei der junge Männer Frauen mit Kuhhörnern jagen und schlagen, sorgte für massive Kritik. Ein Bericht des NDR enthüllte die gewalttätigen Aspekte der Tradition, und Stimmen wurden laut, die die althergebrachte Aussage „Aber es ist doch Tradition“ als nicht ausreichend betrachteten, um solche Gewalt zu rechtfertigen. Dies betrifft nicht nur die Frauen, die schwere Verletzungen erlitten haben, sondern stellt auch einen klaren Verstoß gegen die wachsende Sensibilität gegenüber Gewalt gegen Frauen in Deutschland dar, wo die Zahl der angezeigten Sexualstraftaten 2023 erneut gestiegen ist, wie im Bericht von ksta.de ausgeführt wird.
Obwohl einige Insulanerinnen, wie die Borkumerin Hinrika Aggen, sich für den Erhalt des Festes aussprachen und die positiven Traditionen betonten, wurden sie in den sozialen Netzwerken mit Hass und Anfeindungen konfrontiert. Aggen stellte klar, dass sie keine Gewalt unterstützen wolle, obwohl sie selbst Teil dieser Tradition war. Der Verein der Borkumer Jungens hat nach den heftigen Diskussionen entschieden, auf das gewalttätige Ritual zu verzichten. Ab diesem Jahr wird das Fest ohne die brutalen Schläge gefeiert, was in der Polizeimeldung als friedlich beschrieben wurde. Der Fokus soll dabei auf dem Gemeinschaftsgefühl liegen, das laut ksta.de für die Insulaner das Wesentliche am Feiern ist.
Ein neuer Weg für Klaasohm
Mit der Anpassung der Tradition hofft Borkum, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen und gleichzeitig den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu betonen. Aggen erklärte, dass das Fest trotz der Veränderungen auch weiterhin den Charakter des Miteinanders halten könne, ohne dass Frauen physisch bedroht werden. Die Organisation des Klaasohm-Festes wird sich künftig um eine friedliche und respektvolle Feiern bemühen, in Einklang mit den modernen gesellschaftlichen Werten. Laut NWZ-Online könnte dies ein wichtiger Schritt sein, um die kulturelle Identität der Insel zu bewahren und gleichzeitig Missstände zu beseitigen. Auf Borkum scheint sich eine Transformation anzubahnen, die sowohl Tradition als auch die Sicherheit und Würde aller Feiernden respektiert.