Auf der Nordseeinsel Borkum feierte man am Donnerstag das traditionelle Klaasohm-Fest in einem völlig neuen Licht. Nach heftiger Kritik und einem öffentlichen Aufschrei über die jahrzehntelange Praxis, Frauen mit Kuhhörnern zu schlagen, fand die Feier dieses Jahr jedoch ausschließlich ohne Gewalt gegen Frauen statt. „Wir konnten keine Körperverletzungsdelikte oder körperliche Übergriffe feststellen“, berichtete Malte Hagspihl, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, und unterstrich damit den friedlichen Verlauf der Veranstaltung, an der bis zu 600 Gäste teilnahmen, wie nordbayern.de berichtete.
Während die Insulaner im Vorfeld des Festes mit Unverständnis auf die Berichterstattung reagierten, die das Bild einer gewalttätigen Tradition zeichnete, verbrachten sie den Abend ausgelassen in den Straßen der Insel. Ein Borkumer erklärte: „Das Bild, das rüberkommt, ist ein minderbemitteltes Volk, das am 5. Dezember Frauen verkloppt.“ Die Anspannung war spürbar, jedoch ließen sich die Insulaner die Freude am Fest nicht nehmen. In einem überraschend harmonischen Miteinander zogen die Gruppen der Klaasohms, ohne den umstrittenen Brauch, durch die Straßen und feierten ihr Miteinander, so focus.de.
Keine Gewalt, nur Feierei
Trotz des eindringlichen Wandels blieben Kuhhörner Teil der Feierlichkeiten, allerdings in einem ganz anderen Kontext. Anstelle von gewalttätigen Übergriffen gab es symbolische Kämpfe in einer Halle, gefolgt von fröhlichem Feiern in den Straßen. „Das war eines der schönsten Klaasohm-Feste, die ich erlebt habe“, äußerte Bürgermeister Akkermann stolz. Die Insulaner wollten mit diesem Fest ein Zeichen setzen, dass ihre Traditionen bestehen bleiben können, ohne in den Schatten von Missverständnissen zu geraten, und dass Gewalt gegen Frauen nicht toleriert wird.