Im Landkreis Diepholz gewinnt der Beruf des Bestatters zunehmend an Attraktivität, was vor allem auf die fortschreitende Enttabuisierung des Todes und die demografischen Veränderungen zurückzuführen ist. Laut der Kreiszeitung haben die Bestattungsunternehmen von einem Anstieg der Sterbefälle profitiert, was zu einer spürbaren Umsatzsteigerung geführt hat. Die Anzahl der Auszubildenden in diesem Bereich hat Rekordzahlen erreicht, wobei viele junge Menschen das Bestattungswesen als mögliche Karriereoption entdecken. Sina Husmann, Inhaberin eines Bestattungshauses in Syke, stellt fest, dass der Umgang mit dem Tod unter Jugendlichen immer offener wird, auch durch Bildungsprojekte und Führungen.
Vielfalt und Ansprüche im Bestattungswesen
Der Bundesverband Deutscher Bestatter hebt die vielfältigen Anforderungen des Berufs hervor. Stephan Neuser, Generalsekretär des Verbands, kritisiert unqualifizierte Quereinsteiger und fordert eine Meisterpflicht, um die Qualität in der Branche zu sichern. Laut Deutsche Handwerks Zeitung reflektiert der Beruf die kulturelle Vielfalt Deutschlands, wobei Trends wie die Feuerbestattung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies erfordert eine umfassende Qualifizierung und Weiterbildung der Bestattungsfachkräfte, die keineswegs trivial ist, da die psychologische Betreuung von Trauernden ein zentraler Bestandteil des Berufs darstellt.
Die breite Akzeptanz des Berufs hat dazu geführt, dass immer mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden, obwohl Unternehmen wie das Bestattungshaus Schröder & Hillmann in Bassum aufgrund von Platzmangel oft nicht ausbilden können. Dennoch zeigen viele Nachwuchskräfte Interesse an einem sinnstiftenden Beruf, was das Bestattungswesen zu einer der zukunftsträchtigsten Branchen macht, während sich gleichzeitig die Ansprüche und Aufgaben für Bestatter weiterentwickeln.