Die Aufregung um das traditionell gefeierte Klaasohm-Fest auf der Nordseeinsel Borkum nimmt zu. Die Staatsanwaltschaft Aurich und die Polizeiinspektion Leer/Emden haben Ermittlungen eingeleitet, nachdem mehrere Strafanzeigen eingegangen sind. Diese handeln unter anderem von gefährlicher Körperverletzung. Insgesamt sind derzeit keine geschädigten Personen bekannt, jedoch wird verstärkt auf mögliche Vorfälle verwiesen, die im Kontext des Festes geschehen sein sollen, wie Tagesspiegel berichtet.
Das Klaasohm-Fest, das alljährlich am 5. Dezember gefeiert wird, geriet insbesondere durch einen kritischen Fernsehbericht des ARD-Magazins „Panorama“ in die Schlagzeilen. In diesem Bericht wurde dokumentiert, dass zur langjährigen Tradition des Festes auch Praktiken gehören, bei denen Frauen gegen ihren Willen von kostümierten Männern mit Kuhhörnern geschlagen werden. Dies hat die öffentliche Wahrnehmung stark beeinflusst, und die Vorwürfe haben zu einem Aufruf an betroffene Frauen geführt, sich bei der Polizei zu melden. Während des diesjährigen Festes gab es laut Polizeiangaben jedoch keine Übergriffe gegen Frauen, was von Spiegel bestätigt wurde.
Die Ermittlungen zeichnen ein Bild von anhaltenden Kontroversen um den Brauch, der trotz friedlicher Ausführung in diesem Jahr in der Kritik steht. Die Forderung nach Aufklärung und die Bitte um Hinweise seitens der Polizei deuten darauf hin, dass die Diskussion über die Praktiken und die Sicherheit von Frauen in derartige Traditionen weiterhin Bestand hat.