Der Haupt- und Finanzausschuss des Brucker Stadtrates hat am 13. März 2025 einstimmig den Bau eines gemeinsamen Tierheims im Landkreis beschlossen. Dies ist eine Reaktion auf die unzureichenden Bedingungen in den bestehenden Tierheimen in Fürstenfeldbruck und Maisach, die nicht nur baulich in schlechtem Zustand sind, sondern auch räumlich nicht ausreichend Platz für die jährlich etwa 500 abgegebenen Tiere bieten. Das Veterinäramt hat bereits seit Jahren auf eine Unterversorgung im Landkreis hingewiesen. Jan Halbauer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hebt die kommunale Pflichtaufgabe im Tierschutz hervor und verlangt die Beteiligung aller 26 Kommunen am Projekt.
Im Zuge der Diskussion über die Notwendigkeit eines neuen Tierheims äußerte Halbauer Bedenken hinsichtlich der aktuellen Situation im Brucker Tierheim und forderte umfassende Informationen über die Zustände. Auch Markus Droth von den Freien Wählern sprach sich für einen Bericht über die Situation aus. Andreas Lohde (CSU) und Philipp Heimerl (SPD) unterstützen ebenfalls das Projekt, wobei Heimerl betont, dass das neue Tierheim in Maisach dem geplanten Bau beim ehemaligen Kloster Fürstenfeld vorzuziehen sei.
Kooperation der Kommunen und Planung
Die Voraussetzung für den Bau wird durch die Suche nach einem geeigneten Grundstück gegeben. Der Kreistag hat hierzu die Verwaltung beauftragt. Allerdings erklärte die Kreisbehörde, dass sie sich nicht zuständig fühle, was die Verantwortlichkeiten in Frage stellt. Der Bürgermeister von Maisach bietet ein 6000 Quadratmeter großes Grundstück in Erbpacht an und schlägt eine Zweckvereinbarung zwischen den Kommunen vor, um die Kooperation und Finanzierung zu regeln. Das Landratsamt, das Wasserwirtschaftsamt sowie das Kreisbauamt haben dem Neubau auf dem vorgeschlagenen Grundstück eine Genehmigungsfähigkeit bescheinigt.
In einem Schreiben von Dezember 2023 gab die Allianz der Tier- und Naturfreunde bekannt, ein geeignetes Grundstück in Olching gefunden zu haben, welches ebenfalls für das neue Tierheim in Betracht gezogen werden könnte. Damit könnte die Zusammenarbeit der verschiedenen Kommunen im Landkreis gestärkt werden.
Tierschutz und Kastration
Parallel zu den Entwicklungen rund um das neue Tierheim zeigt sich auch die dringende Notwendigkeit, die Situation von Straßenkatzen im Landkreis zu verbessern. Ein aktueller Bericht des Deutschen Tierschutzbundes hebt hervor, dass das Leid der Straßenkatzen als schwerwiegendes, unbemerktes Tierschutzproblem wahrgenommen wird. Ein bundesweiter Forderungskatalog zur Kastrationspflicht für Katzen könnte helfen, die Probleme zu lindern.
In diesem Kontext wird auch auf das TierQuarTier in Maisach/Überacker verwiesen, das zahlreiche Tiere, insbesondere Katzen, versorgt. Viele dieser Tiere kommen aus schwierigen Verhältnissen und benötigen dringend Pflege und Aufmerksamkeit. Andrea Mittermeir, Vorsitzende des Vereins Tierfreunde Brucker Land e.V., kümmert sich um die Tiere, die oft abgemagert und krank sind.
Um die notwendige Hilfe für diese Tiere sicherzustellen, ist der Verein auf Spenden angewiesen. Kontaktmöglichkeiten sind über die Website des Vereins sowie telefonisch und per E-Mail verfügbar, um mehr über die Arbeit des Vereins und die aktuellen Bedürfnisse zu erfahren.
Die Situation im Tierschutz bleibt angespannt. Angesichts der Überlastung der Tierschutzvereine und Tierheime im Landkreis und darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Politik aktiv auf die Bedürfnisse der Tiere reagiert und die entsprechenden Maßnahmen fördert.
