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Montag, 23. Dezember 2024

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Gesetzgebung
in
Peenemünde, Karlshagen, Zinnowitz, Trassenheide, Mölschow

Einwohnerzahl im Usedomer Inselnorden: Kommunen kämpfen ums Geld!

765000
€ Schaden
Ursache:
unterbliebene Abmeldungen, Umwidmung von Wohnungen in Ferienwohnungen, nicht erfolgte An- und Abmeldungen

Am 25. Juni 2024 setzte ein Schock die Usedomer Gemeinden Peenemünde, Karlshagen, Zinnowitz, Trassenheide und Mölschow unter Druck: Der Zensus 2022 offenbarte, dass über 1.000 Einwohner weniger gezählt wurden, als in den Melderegistrierungen verzeichnet. Dies hat dramatische finanzielle Folgen, denn die fünf Gemeinden müssen mit einem Verlust von 765.000 Euro an Landeszuschüssen rechnen, was tiefgreifende Auswirkungen auf zukünftige Investitionen hat. Die Verwaltung hat ihre Wunschlisten für notwendige Projekte erstellt, aber durch diese unerwarteten Kürzungen müssen alle Vorhaben neu überdacht werden. Zinnowitz, zum Beispiel, hat jetzt knapp 250.000 Euro weniger zur Verfügung und plant dringend notwendige Sanierungen, während Karlshagen mit einem Verlust von 350.000 Euro konfrontiert wird.

Rechtsstreit über die Bevölkerungszahlen

Die Verantwortlichen der Gemeinden, angeführt von der Verwaltungschefin Kerstin Teske, haben beim Verwaltungsgericht Greifswald Klage eingereicht, um die Zensuszahlen anzufechten. „Die Zensusdaten sind schlichtweg falsch“, kritisiert Teske und verweist auf die Diskrepanz zwischen den anerkannten Zahlen der Meldeämter und den Ergebnissen des Zensus. In Trassenheide beispielsweise gibt es mehr wahlberechtigte Personen als im Zensus erfasst. Die Behörden führen die Diskrepanz auf verschiedene Faktoren zurück, wie unterbliebene Abmeldungen, Umwidmungen von Wohnraum in Ferienwohnungen und nicht erfolgte An- und Abmeldungen in den Jahren der Pandemie.

Der Zensus 2022, dessen Stichtag der 15. Mai 2022 war, stellt eine wichtige Grundlage für zukünftige Planungen dar, da er nicht nur die Bevölkerungszahlen ermittelt, sondern auch zur Planung von Infrastruktur und sozialen Einrichtungen beiträgt. Ein weiteres Beispiel sind die Kaiserbäder, wo die Einwohnerzahl von ursprünglich 8.400 auf nur 6.000 gesenkt wurde, was ebenfalls erhebliche finanzielle Einbußen bedeutet: Heringsdorf muss zukünftig mit rund 930.000 Euro weniger an Schlüsselzuweisungen rechnen. Diese Geschehnisse werfen nicht nur Fragen zur Richtigkeit der Volkszählungen auf, sondern zeigen auch die weitreichenden finanziellen Konsequenzen für die betroffenen Kommunen, die dringend auf eine Klärung hoffen.

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