Die Lufthansa hat auf die anhaltenden Lieferprobleme von Boeing reagiert und einige Airbus A350 von München nach Frankfurt verlegt. Diese Maßnahme wurde notwendig, um Lücken im Flugplan zu schließen, die durch Verzögerungen bei den Modellen 777-X und 787 entstanden sind. Seit dem 30. März 2025, dem Beginn des Sommerflugplans, setzt die Airline vier A350-Jets in Frankfurt ein, mit weiteren zwei Maschinen, die im Mai und Juli 2025 folgen werden. Die Piloten für die A350 stammen aus München, während die Kabinen-Crews von der Frankfurter Station kommen. Diese Anpassungen sind vorerst auf unbestimmte Zeit angelegt, da die Probleme mit Boeing weiterhin anhalten.
Die Airlines-Chef von Lufthansa, Jens Ritter, hatte Mitte April 2025 als offizielles Datum für die ersten Auslieferungen der Boeing 777X angegeben. Allerdings äußerte er Zweifel, dass die erste Maschine tatsächlich noch 2025 geliefert wird. Vielmehr rechnen Experten mit einer frühestmöglichen Ankunft gegen Ende des Sommerflugplans 2026. Der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr bestätigte in einem internen Meeting, dass niemand in der Lufthansa an die pünktliche Lieferung der 777X Ende 2025 glaubt. Um einem möglichen Flottenengpass und Problemen wie falsch geschultem Personal vorzubeugen, plant Spohr, mit einer Ankunft der neuen Flugzeuge Ende 2026 zu rechnen.
Flottenstrategien und Anpassungen
Zusätzlich zu den Verlegungen von Airbussen erwägt Lufthansa, fünf A350-900 von München nach Frankfurt zu transferieren, um das geplante Wachstum in München zu verringern. Dies ist Teil einer größeren Strategie, die auch den Airbus A340-600 betrifft, dessen Flüge bis zum Sommer 2025 eingestellt werden sollen. Im Hinblick auf die Airbus A380 gibt es bereits präzisierte Pläne für den kommenden Winter: Zwei der Maschinen werden im Wechsel als Reserve eingesetzt, während zwei vorübergehend geparkt werden.
Die A350-Jets, die derzeit in Frankfurt zum Einsatz kommen, sind nicht mit der neuen Kabinenausstattung Allegris ausgestattet, die ausschließlich in München verbleiben wird. Diese strategischen Entscheidungen spiegeln die Unsicherheiten in der Luftfahrtindustrie wider, insbesondere im Kontext der Anpassungen an den sich ändernden Marktbedingungen und der Herausforderungen bei der Beschaffung neuer Flugzeuge.
Lufthansa verfolgt somit einen flexiblen Ansatz, um den Betrieb auch in Zeiten von Unsicherheiten aufrechterhalten zu können. Die Planungen und Anpassungen werden fortgesetzt, während die Airline auf die zeitgerechte Lieferung der neuen Boeing-Modelle hofft, die sich bisher als problematisch erwiesen hat. Die Maßnahmen, die nun ergriffen werden, zeigen die Bemühungen der Lufthansa, schnell zu reagieren und gleichzeitig den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden.