Die Künstlerin Elke Schwartz aus Aschbuch stellt ab dem 14. März 2025 eine Einzelausstellung im Bleimer Schloss bei Greding vor. Unter dem Titel „Was bleibt“ präsentiert Schwartz ihre neuesten Werke, die eine innovative Technik kombinieren: sie spannt Leinwände mit alten, gebrauchtem Textil und malt mit Acrylfarbe. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Beziehung zwischen Stoffen und ihrer Bedeutung in der Kunst neu zu betrachten.
Die Ausstellung ist nicht nur ein persönliches Projekt für Schwartz, sondern auch eine Weiterführung der Diskussion über die Rolle von Textilien in der Kunst. So findet zeitgleich in der Villa Schöningen die Ausstellung „Stoff. Textil und der weibliche Akt“ statt, die sich mit der Darstellung des weiblichen Körpers und Textilien in der Kunst beschäftigt. Diese Präsentation umfasst rund 43 Werke aus verschiedenen Epochen, die von Meisterwerken des 17. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Positionen reichen.
Vernissage mit Sektempfang
Die Vernissage für „Was bleibt“ findet am 13. März 2025 ab 19 Uhr statt. Interessierte benötigen eine Anmeldung via E-Mail an elke@schwartzinfarbe.de. Die Ausstellung ist an folgenden Tagen geöffnet: am 14. März von 12 bis 19 Uhr, am 15. März von 10 bis 18 Uhr und am 16. März von 14 bis 18 Uhr. Für weitere Informationen steht die Website www.schwartzinfarbe.de zur Verfügung.
Textilien und die Darstellung des weiblichen Körpers
Beide Ausstellungen thematisieren die vielschichtige Beziehung zwischen Textilien und dem weiblichen Körper. In der Villa Schöningen wird die Ambivalenz von Textilien – die sowohl verhüllen als auch enthüllen können – besonders hervorgehoben. Diese in der Malerei als Königsdisziplin geltende Darstellung ist seit der Antike ein zentrales Element. Der historische Kontext zeigt, dass Künstler wie Hans Rottenhammer der Ältere in seinen Werken voyeuristische Blicklenkungen erzeugen, indem sie den weiblichen Körper teilweise bedecken.
Zeitgenössische Künstlerinnen wie Cindy Sherman hinterfragen diese Traditionslinien. Sherman illustriert in „Untitled 447“ die gesellschaftlichen Wahrnehmungen des weiblichen Körpers, indem sie sich als nackter Clown in einem Ganzkörper-Stoffkostüm inszeniert. Diese kritische Auseinandersetzung ist ein wichtiges Element zum Verständnis der gegenwärtigen Darstellungsweisen in der Kunst.
Darüber hinaus lädt die Ausstellung in der Villa Schöningen zu einer Reflexion über die Funktion von Textilien in der Kunst ein. Sie fungieren nicht nur als Werkstoffe, sondern tragen auch zur Sichtbarmachung von Machtverhältnissen in der Gesellschaft bei. Ziel ist es, einen offeneren Umgang mit dem weiblichen Körper zu fördern und die Repräsentation in der Kunst zu hinterfragen.
Insgesamt spiegelt sich in den aktuellen Ausstellungen die fortwährende Diskussion um die Rolle der Frau in der Kunst wider. Die kulturelle und kunsthistorische Leistung von Frauen bleibt ein kontinuierlicher Prozess, der auch in den Blogbeiträgen zu „Kultur- und Kunstgeschichte der Frau“ behandelt wird, die während der Corona-Krise entstanden sind. Diese Beiträge thematisieren die Geschichte bemerkenswerter Künstlerinnen und deren Einfluss auf die Kunstgeschichte.
Das Zusammenspiel von Tradition und zeitgenössischer Reflexion in den Arbeiten von Elke Schwartz und den gezeigten Positionen in der Villa Schöningen verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Darstellung von Textilien und deren Symbolik neu zu betrachten.