Griechenland erlebt einen außergewöhnlichen Anstieg im Tourismus, der die Erwartungen übertrifft. In diesem Jahr verzeichnet das Land eine Rekordanzahl an ausländischen Besuchern, insbesondere aus Deutschland, das die Hauptquelle für Touristen darstellt. Laut Berichten der Rems Zeitung könnte die Anzahl der Touristen bis Ende 2024 sogar die 40-Millionen-Marke überschreiten, was eine beachtliche Leistung für ein Land mit nur etwa 10 Millionen Einwohnern darstellt. Die finanziellen Einnahmen durch den Tourismus haben in den ersten zehn Monaten bereits 20,93 Milliarden Euro erreicht, und der Tourismusminister rechnet für das gesamte Jahr mit Einnahmen von 22 Milliarden Euro.
Die Juni- und Juli-Hitzewellen, die die härtesten seit 164 Jahren waren, haben jedoch das Reiseverhalten der Touristen beeinflusst. Viele Besucher vermeiden die heißen Sommermonate und bevorzugen stattdessen Reisen in der Vor- und Nachsaison. Dies zeigt sich auch in den Buchungen für 2025, die bereits um 15 Prozent über dem Vorjahr liegen, wobei die Nachfrage nach Zielen in den kühleren Jahreszeiten steigt. Tourismusministerin Olga Kefalogianni befürwortet dieses Verhalten, da es den Über-tourismus reduzieren und die Hotelkapazitäten in der Nebensaison besser auslasten könnte.
Wirtschaftswachstum und Investitionen
Die griechische Wirtschaft profitiert nicht nur vom Tourismus, sondern auch von EU-Fördermitteln, die Investitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro bis Ende 2026 ermöglichen. Diese Gelder dienen dazu, Infrastrukturprojekte zu unterstützen, darunter den Ausbau des Erdgasnetzes und die Entwicklung von Wasserstoffprojekten, wie über German Trade & Invest berichtet wurde. Die griechische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um das Wirtschaftswachstum bis 2025 auf 2,3 Prozent zu steigern und gleichzeitig die Preise langsamer steigen zu lassen.
Die bedeutendsten Handelsbeziehungen hat Griechenland mit Deutschland und Italien, wobei der Import aus Deutschland um 3 Prozent gestiegen ist. Die Bereitstellung von Maschinen und Energieprojekten bietet deutschen Unternehmen ebenfalls Chancen in der Region. Die aktuelle Wirtschaftsentwicklung und die steigenden touristischen Einnahmen könnten Griechenland helfen, sich als florierendes Handelszentrum in Südeuropa zu positionieren.