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Donnerstag, 17. April 2025

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Eröffnung des Jüdischen Bildungswerks: Ein Schritt gegen Antisemitismus in Gmünd

Am 8. April 2025 fand im Congress Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd die feierliche Eröffnung des Büros des Jüdischen Bildungswerks Württemberg statt. Der Auftakt der Veranstaltung wurde musikalisch von einem Kammerensemble der Aliyah Kinder- und Jugendhilfe aus Israel sowie der Schwörhaus Bigband umrahmt. Oberbürgermeister Richard Arnold bezeichnete diese Eröffnung als einen „Glücksfall“ für die Stadt und die Region.

Im Leutze-Saal richteten der Antisemitismusbeauftragte Dr. Michael Blume und Professor Dr. Barbara Traub den Fokus auf die Bedeutung von Bildung und Begegnung zur Bekämpfung von Antisemitismus. Ihrer Ansicht nach ist ein derartiges Bildungswerk essenziell, um gesellschaftlichen Dialog und Diskurs zu fördern sowie ein umfassendes Verständnis jüdischen Lebens zu vermitteln. Dieser Dialog soll dabei helfen, Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen zu finden und die multikulturelle Gesellschaft zu stärken. Die lange Geschichte jüdischen Lebens in Schwäbisch Gmünd, die bis ins Mittelalter reicht, wurde in diesem Zusammenhang hervorgehoben.

Historische Bedeutung und kulturelle Einbindung

Besonders bemerkenswert ist die Wiederentdeckung der mittelalterlichen Synagoge in der Imhofstraße 9, die als das älteste erhaltene jüdische Gotteshaus in Baden-Württemberg gilt. Diese historische Stätte untermauert die Wurzeln jüdischen Lebens in der Region und bietet einen wertvollen Kontext für das neu gegründete Bildungswerk.

Auf dem Programm stand zudem eine Podiumsdiskussion, an der Professor Dr. Traub, Professor Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov, der Erste Bürgermeister Christian Baron sowie Schülerinnen des Scheffold-Gymnasiums teilnahmen. Diese Austauschplattform verdeutlichte die Wichtigkeit interkultureller Begegnungen. Das Scheffold-Gymnasium selbst pflegt bereits als „Skora-Schule“ einen Austausch mit Israel und unterstreicht damit das angestrebte Ziel, Vorurteile abzubauen und den interkulturellen Dialog zu fördern.

Bildung als Schlüssel zur Prävention

Dr. Michael Blume, der sich seit seinem Amtsantritt intensiv für das Bildungswerk engagiert, wies in seiner Rede auch auf die Herausforderungen des modernen Zeitalters hin. In einem dualen Redeskript, das weniger bekannte Aspekte der Bildung sowie das biblische Symboltier des Einhorns thematisierte, betonte er die Neudefinition von Rhetorik und Rede durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Interessierte hatten die Möglichkeit, seine Rede kostenlos nachzulesen, was die Transparenz und den offenen Zugang zum Thema verdeutlicht.

Blume, der eine akademische Laufbahn in Religions- und Politikwissenschaften vorweisen kann und als Lehrbeauftragter zudem am KIT Karlsruhe tätig ist, ist auch durch seine Publikationen bekannt. Seine Bücher wie „Islam in der Krise“ (2017) und „Warum der Antisemitismus uns alle bedroht“ (2019) behandeln essentielle Fragestellungen unserer Zeit. Seit 2018 ist er Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus und setzt sich für lebendiges jüdisches Leben in der Region ein.

Abgerundet wurde die feierliche Eröffnung durch die Klezmer-Klänge der Gruppe „Querbet“, die zur kulturellen Bereicherung der Veranstaltung beitrugen und das Bewusstsein für den kulturellen Reichtum jüdischer Traditionen schärften.

Insgesamt zeigt die Eröffnung des Jüdischen Bildungswerks in Schwäbisch Gmünd, wie wichtig die Werte von Bildung, Begegnung und Dialog in einer multikulturellen Gesellschaft sind. Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus wieder ein verstärktes Thema ist, wird die Rolle solcher Initiativen immer bedeutender.

Die umfassenden Informationen zur Eröffnung sind auf Schwäbische Post sowie in dem Beitrag von Spektrum.de nachzulesen.

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