Die prekäre Situation von aserbaidschanischen Flüchtlingen in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Deutschland schiebt regelmäßig Asylsuchende nach Aserbaidschan ab, trotz der kritischen Menschenrechtslage im Land, wie tagesschau.de berichtet. Ein besonders belastender Fall ist der von Samir Ashurov, einem politisch engagierten Flüchtling, der nach seiner Abschiebung im März 2022 in Aserbaidschan verhaftet wurde. Er und seine Familie flüchteten 2018 nach Deutschland, nachdem Samir aufgrund seiner Proteste gegen das autoritäre Regime unter Präsident Ilham Aliyev mehrfach inhaftiert worden war. Obwohl sie in Deutschland Asyl beantragten, wurde ihr Antrag abgelehnt und sie wurden zur Rückkehr gezwungen.
Bei der Abschiebung wurde Samir Ashurov verhaftet und ihm werden nun schwerwiegende Vorwürfe gemacht, die im Verdacht stehen, politisch motiviert zu sein. Seine Frau Nurana und die Kinder entkamen und flüchteten nach Georgien. Dort erhielt Nurana kürzlich ein Schreiben des georgischen Ministeriums für Migration, das sie auffordert, das Land zu verlassen, da kein ernsthafter Schaden bei einer Rückkehr nach Aserbaidschan drohe. Diese Einschätzung steht jedoch im klaren Gegensatz zu den Berichten über das aserbaidschanische Regime, das Menschenrechtsverletzungen und die Verfolgung von Oppositionellen praktiziert, wie vice.com feststellt.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche aserbaidschanische Asylbewerber zurückgeschoben, wobei viele von ihnen direkt nach ihrer Rückkehr in Haft genommen wurden. Das deutsche BAMF erklärte mehrmals, der Familie Ashurov drohe in Aserbaidschan keine relevante Verfolgung, während gleichzeitig zahlreiche Beweise für das Gegenteil vorliegen. Bundestagsabgeordnete fordern jetzt, die Familie nach Deutschland zurückzuholen, da die politischen Verhältnisse in Aserbaidschan eine ernsthafte Bedrohung für sie darstellen. Die Zeit drängt, denn bis Jahresende müssen Nurana und die Kinder Georgien verlassen, andernfalls droht ihnen die erneute Abschiebung.