Im Landkreis Oberhavel, nordöstlich von Gransee, wurde erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein nachgewiesen. Der positive Test an dem verendeten Keiler wurde vom Landeslabor Berlin-Brandenburg durchgeführt und am 21. November 2024 vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt. Angesichts der über 3.400 registrierten Fälle in Brandenburg war der Ausbruch für Landrat Alexander Tönnies kein Überraschung: „Es war lediglich eine Frage der Zeit, wann Oberhavel den ersten ASP-Fall verzeichnen würde“, erklärte er, nachdem umgehend ein Krisenstab einberufen wurde.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine tödliche Tierseuche, die ausschließlich Wild- und Hausschweine befällt. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt zwischen infizierten und nicht infizierten Tieren, kann aber auch indirekt über kontaminierte Lebensmittel oder Gegenstände geschehen. Selbst unachtsam entsorgte Nahrungsmittel könnten die Seuche weiter verbreiten. Antje Töpfer, Leiterin des Landeskrisenstabs, teilte mit, dass man aufgrund der Lage von Gransee zur deutsch-polnischen Grenze von einer Sprunginfektion ausgehe, wo der Erreger über menschliches Handeln eingeschleppt wurde. Sofortige Gegenmaßnahmen wurden eingeleitet, einschließlich der Errichtung eines mobilen Wildschweinzauns und umfangreicher Nachforschungen.
Gefahren der ASP und Schutzmaßnahmen
Die Erkrankung führt bei infizierten Tieren zu schwerwiegenden Symptomen und verläuft fast immer tödlich, wobei eine Behandlung oder Impfung bisher nicht möglich ist. Der Mensch spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Krankheit; daher sind strenge Hygiene- und Biosicherheitsvorkehrungen unabdingbar, um den Kontakt von Hausschweinen mit Wildschweinen zu verhindern. Landwirte müssen dabei besonders achtsam sein und bei Verdacht auf die Krankheit sofortige tests durchführen lassen, um die Ausbreitung zu verhindern.
Laut dem Gesundheitsministerium von Brandenburg stellt die ASP keine Gefahr für Menschen und andere Tierarten dar. Allerdings könnten die wirtschaftlichen Einbußen für die Landwirtschaft gravierend sein, wie bisherige Erfahrungen in der Region gezeigt haben. Brandenburg kämpft seit September 2020 gegen die Seuche. In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen und Sperrzonen zu errichten, um die Tierbestände zu schützen.
Mehr Informationen zu den Maßnahmen und dem Virus finden Sie in den detaillierten Berichten auf MAZ und WELT.