Am 8. Dezember 2024 feierten zehntausende Syrer in Deutschland den spektakulären Sturz des Assad-Regimes, ein Ereignis, das viele von ihnen als lächerlich wichtig erachteten. Diese Menschen, die seit 2011 vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind, haben die Gelegenheit genutzt, um in den Straßen mit Autokorsos und Fahnen zu jubeln. In einer Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland berichteten dazu viele Syrer von gleichzeitigen Hoffnungen und Ängsten, ob eine Rückkehr nach Syrien nun möglich ist. Tareq Alaows, Sprecher von Pro Asyl, erklärte, dass sie optimistisch auf die mögliche Entstehung einer Demokratie in ihrem Heimatland blicken, aber auch besorgt sind über das Unbekannte, das vor ihnen liegt.
Schicksale und Hoffnungen der Syrer
Ein Blick in die Herzen der syrischen Flüchtlinge zeigt eine Mischung aus Freude und Skepsis. Der 64-jährige Yousef Nouraldin beispielsweise, der aus Glienicke/Nordbahn stammt, äußerte seine Erleichterung über den Sturz Assads, bleibt jedoch realistisch. „Es ist erst mal schwierig“, bemerkte er, während er die wirtschaftlichen Nöte in Syrien ansprach. Nasir Al Jadaa, der drei Söhne verloren hat und nun in Niedersachsen lebt, hofft, dass sein im berüchtigten Gefängnis Saidnaja vermisster Sohn noch am Leben ist. Er kann sich ein Wiedersehen mit ihm vorstellen – vielleicht unter besseren Bedingungen in einem demokratischen Syrien.
Die syrische Gemeinschaft in Deutschland, die rund 1,28 Millionen Menschen umfasst, feiert zwar den politischen Umbruch, ist jedoch auch skeptisch über die zukünftige Entwicklung in Syrien. Die Vielfalt der religiösen und ethnischen Minderheiten in Deutschland spiegelt sich in den Ängsten der Menschen wider, die sich nach so langer Zeit der Unsicherheit nicht sicher sein können, ob die Situation sich wirklich verbessert. Viele von ihnen haben sich in Deutschland ein neues Leben aufgebaut und sehen vorerst keine Rückkehr als Option, selbst wenn sich die politische Lage in ihrer Heimat ändert, wie es auf der Plattform von Wikipedia beschrieben wird.