Mahmoud Al-Zein, selbsternannter „Pate von Berlin“ und Anführer eines der größten Clans Deutschlands, könnte schon bald nach Berlin zurückkehren. Das Berliner Verwaltungsgericht hat die ursprüngliche Einreisesperre von sieben Jahren auf viereinhalb Jahre verkürzt. Laut diesem Urteil könnte Al-Zein bereits im Sommer 2025 wieder in der Hauptstadt verweilen, wie t-online berichtet. Trotz dieser Entscheidung bleibt unklar, ob er tatsächlich nach Deutschland zurückkehren kann, da er als türkischer Staatsbürger zunächst ein Visum beantragen muss, dessen Genehmigung von seiner kriminellen Vergangenheit abhängt.
Al-Zein, der 1982 als staatenloser Kurde nach Deutschland kam, konnte sich trotz gescheitertem Asylantrag eine kriminelle Karriere aufbauen. Zwischen 1985 und 2008 verbrachte er insgesamt acht Jahre im Gefängnis und wurde in diesem Zeitraum fast 70 Mal als Tatverdächtiger erfasst. Die Struktur seines Clans, der mittlerweile rund 3.000 Mitglieder zählt, ist eng mit der organisierten Kriminalität verbunden. Diese brisanten Details über Al-Zeins Leben und seine Machenschaften werfen auch ein Licht auf die Berichterstattung über arabische Clans in Berlin, wie in einer neuen ZDFinfo-Dokumentation thematisiert wird. Die ZDF-Doku berichtet von der Lebensweise dieser Großfamilien und betont, dass nur ein kleiner Teil von ihnen straffällig wird.
Gewalt und Konflikte im Clan-Milieu
Die ZDFinfo-Dokureihe „Blutsbande – Clans in Berlin“ beleuchtet die schmalen Grenzen zwischen ihren Lebenswelten und der Gesellschaft. In der ersten Folge wird die Rolle von Clan-Mitgliedern als Streitschlichter thematisiert, die auch ohne staatliche Intervention versuchen, Konflikte zu lösen. Diese Dynamiken sind jedoch oft von Gewalt und einer strengen Ehre geprägt, was im Gangstermilieu fatal enden kann. Zudem zeigt die Doku auf, wie die Existenz dieser Parallelgesellschaften in Berlin nicht nur die Kriminalität, sondern auch die gesellschaftlichen Normen beeinflusst, und legt einen Fokus auf integrative Ansätze zur Bekämpfung der Clan-Kriminalität.
In dessen Rahmen interveniert die Polizei, gefolgt von politischen Aktionen, wie sie der SPD-Politiker Martin Hikel in Neukölln plant, um den kriminellen Strukturen entschieden entgegenzutreten.