Ein Apotheker-Paar aus Königs Wusterhausen steht erneut vor Gericht, nachdem es in der Vergangenheit bereits zu einer Verurteilung gekommen war. Laut Berichten der Märkischen Allgemeinen Zeitung soll das Ehepaar von Oktober 2015 bis Mai 2019 gefälschte Rezepte genutzt haben, um bundesweit Medikamente zu beschaffen und diese gewinnbringend zu verkaufen. Die Taten umfassen über 100 Betrugsfälle, die noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Die Anklage bezieht sich jetzt auf insgesamt 116 neue Fälle von gewerbsmäßiger Urkundenfälschung.
Vor fünf Jahren wurde bereits ein Urteil gefällt, das der Apothekerin eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten sowie ihrem Ehemann drei Jahre und zehn Monate Haft einbrachte. Der Schaden damals wurde auf mehr als 80.000 Euro geschätzt. Die neuen Vorwürfe belaufen sich jedoch auf eine Gesamtsumme von über 259.000 Euro. Während die Staatsanwaltschaft in früheren Verfahren bereits einige Tatbestände abtrennte, handelt es sich nun um die Aufarbeitung weiterer rechter Probleme. Noch ist unklar, wann der Prozess vor dem Landgericht Cottbus fortgesetzt wird, da einer der Angeklagten krankheitsbedingt ausgefallen ist.
Zwielichtige Geschäfte im Apothekenumfeld
Die Apothekerin und ihr Mann führten bis zu ihrem Auffliegen gleich zwei Apotheken in Brandenburg, eine davon in Zeesen. Bei den Ermittlungen, die zur Festnahme des Paares führten, wurden Anfang 2019 die Wohn- und Geschäftsräume unnötig durch mehr als 60 Ermittler durchsucht. Das Ergebnis? Ein beachtlicher kritischer Fall im Pharmamarkt, der nicht nur die Betreiber selbst, sondern auch zahlreiche andere Apotheken belasten könnte. Ein Bundesweites Netzwerk von Komplizen könnte hinter dieser Masche stehen, wie zuletzt auch bei einer ähnlichen Affäre in Berlin nachgewiesen wurde, wo Apotheker mit gefälschten Rezepten hohe Gewinne erzielten, so Apotheke Adhoc.
Die laufenden Verhandlungen ziehen sich hin und werfen Fragen zur Transparenz in der Apothekenbranche auf. Medical-Care-Experten sind besorgt über die Auswirkungen solcher Betrugsfälle auf das Vertrauen der Patienten in lokale Apotheken und die Gesundheitsdienstleistungen im Allgemeinen.