Das ehemalige Obi-Grundstück im Schongauer Westen hat den Besitzer gewechselt und steht nun vor einer umfassenden Neugestaltung. Bürgermeister Falk Sluyterman kündigte bereits erste Entwicklungen für das Gelände an der Marktoberdorfer Straße an. Der Baumarkt hatte Ende 2022 geschlossen; seitdem fanden lediglich kleinere Zwischennutzungen statt. Über mögliche Interessenten wie Kaufland, Dehner-Gartenmarkt, Hagebau-Baumarkt und einen Klettergarten gab es immer wieder Gerüchte.
Das neueste Kapitel in der Entwicklung des Areals spielt sich unter der Leitung der Weitner Engineering World ab. Die Juniorchefs Heinz und Werner Weitner freuen sich über den Erwerb des Objekts. In der Tat stehen die letzten Formalitäten für den Kauf derzeit noch an. Die Weitner Engineering World ist im Gewerbegebiet Sollnau ansässig und zählt mit rund 260 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Ursprünglich war das Grundstück für Kaufland vorgesehen, das jedoch seine Pläne für einen Verbrauchermarkt nicht weiterverfolgte.
Geplante Entwicklungen und Herausforderungen
Mit dem Kauf des Obi-Areals will das Unternehmen die Betriebsabläufe optimieren und plant den Neubau einer Halle mit etwa 4.500 Quadratmetern. Die alten Gebäude auf dem Gelände werden abgerissen, da ihre Substanz als zu schlecht erachtet wird. In der neuen Halle sollen verschiedene Fertigungsbereiche, wie Fräserei und Dreherei, sowie eine Lehrwerkstatt untergebracht werden. Zudem wird auch die Medizintechnik-Abteilung Eine Umstrukturierung erfahren, die derzeit auf drei Montagen verteilt ist. Der Einzug in das neue Gebäude wird spätestens Mitte 2018 erwartet.
Das Projekt bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Laut den Ankündigungen von Bürgermeister Sluyterman wird die Gewerbeansiedlung Vorrang haben, während eine Wohnbebauung aufgrund von Lärmschutzvorgaben als schwierig eingeschätzt wird. Eine neue Erschließung des Grundstücks wird diskutiert, da die bestehende Unterführung aktuell wenig genutzt wird. Die Planungen für die Marktoberdorfer Straße im Jahr 2025 sollen in die Entwicklung des Gewerbegrunds einfließen, und die Bauleitplanung für das Gebiet, das eine Fläche von 2,5 Hektar umfasst, soll bald beginnen.
Bedeutung für die Region
Edeka zeigt ebenfalls Interesse an modernen Gebäuden auf dem neuen Gewerbegrund, hält sich aber bezüglich konkreter Pläne bedeckt. Laut BBSR ist es wichtig, dass städtebauliche Verbesserungen für urbane Produktionsstandorte mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung Hand in Hand gehen. Die Erfahrungen aus den Modellvorhaben des ExWoSt-Forschungsfeldes belegen, wie wichtig die städtebauliche Relevanz und der Renovierungsbedarf konventioneller Gewerbegebiete sind.
Insgesamt ist der neue Eigentümer äußerst an einer raschen Entwicklung des Grundstücks interessiert. Rund 8 Millionen Euro sollen in den kommenden zwei Jahren in die Erweiterung investiert werden, wobei noch keine genauen Zahlen zu den neu entstehenden Arbeitsplätzen bekannt sind. Dennoch gibt es einen spürbaren Bedarf an neuen Mitarbeitern, insbesondere mit dem Blick auf die zukünftige Produktion von Blockheizkraftwerken für den Hausgebrauch, die Geschäftsführer Heinz Weitner plant und für die bereits erste Pilotanlagen in Vorbereitung sind.