Am 10. Januar 2025 wurde in Deutschland ein besorgniserregender Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt. Nach 37 Jahren ohne nennenswerte Fälle trat diese hochansteckende Virusinfektion bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg auf. Dies hat nicht nur bei Landwirten, insbesondere im Landkreis Weilheim-Schongau, große Besorgnis ausgelöst, sondern auch das Veterinäramt in Alarmbereitschaft versetzt. Die Landrätin Andrea Jochner-Weiß warnte eindringlich vor katastrophalen Folgen für die Landwirtschaft, falls die Seuche sich weiter verbreitet.
In den Folgewochen wurden zahlreiche Anfragen seitens der Landwirte an die Behörden gestellt. Thomas Müller, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands, bezeichnete die Situation als das „Worst Case Szenario“. Um eine potenzielle Pandemie einzudämmen, wurden am selben Tag hastig Tiertransporte nach Italien abgefertigt, um Exporte von Milch- und Fleischprodukten nicht zu gefährden. Laut Merkur könnten die Exportbeschränkungen aufgrund von MKS die Landwirtschaft ernsthaft beeinträchtigen.
Präventive Maßnahmen und aktuelle Situation
Die Behörden haben zu Besonnenheit aufgerufen und wichtige Hygienemaßnahmen empfohlen, um eine weitere Verbreitung der Seuche zu vermeiden. Dr. Sabine Tralmer vom Veterinäramt betonte die Notwendigkeit der Epidemiologie und der Verfolgung von Infektionsquellen. In den Sperrzonen, die um die betroffenen Betriebe eingerichtet wurden, ist der Transport von Tieren und deren Produkten verboten. Diese Sperrzonen umfassen mindestens 3 Kilometer im Radius als Schutzzone und eine Überwachungszone mit mindestens 10 Kilometern.
Zusätzlich wurde ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere angeordnet, welches nun um 48 Stunden verlängert wurde. Die Bundesländer haben Maßnahmen zur Tötung der infizierten Tiere sowie zur Einrichtung von Sperrzonen eingeleitet. Gleichzeitig bleiben der Zoo und der Tierpark in Berlin bis auf Weiteres geschlossen, und es wird erwartet, dass keine Klauentiere auf der Grünen Woche, die vom 17. bis 26. Januar 2025 stattfindet, ausgestellt werden.
Risiken und Ausbreitung der Krankheit
Die MKS ist eine für den Menschen ungefährliche, aber hochansteckende Virusinfektion, die insbesondere Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Die letzten Infektionen in Deutschland wurden 1988 festgestellt. Bisher war der Erreger als in der EU getilgt angesehen, nachdem 1991 die Impfungen gegen MKS eingestellt wurden. Experten warnen jedoch, dass das Virus durch Luft, kontaminierte Fahrzeuge und sogar durch Menschen über Schuhe und Kleidung übertragen werden kann.
Der Agrarheute berichtet von einer möglichen Impfstoffentwicklung, falls es zu einer weiteren Ausbreitung des Virus kommt. Bei weiteren epidemiologischen Ausbrüchen bleibt die Entscheidung, ob die Tierbestände geimpft werden, den Bundesländern überlassen. Es besteht die oberste Priorität, die Sicherheitsmaßnahmen auf den Betrieben strikt einzuhalten.
Gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen
Die MKS kann schwerwiegende tiergesundheitliche und sozioökonomische Auswirkungen haben, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft betont. Eine Bund-Länder Task Force zur Bekämpfung von Tierseuchen hat bereits am Tag des Ausbruchs ein Beratungsmeeting einberufen, um die notwendigen Schritte zur Eindämmung der Seuche zu besprechen.
Die Situation bleibt angespannt, und alle Beteiligten warten dringend auf weitere Informationen und Entwicklungen, um das Virus schnell zurückzudrängen und zukünftige Schäden zu verhindern.