Die Gemeinde Denklingen sieht sich im neuen Jahr 2025 mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Besonders die geplante Ausweisung von Bauland in Epfach versucht Bürgermeister Andreas Braunegger voranzutreiben. Diese Maßnahme könnte eine Reaktion auf die drohende Arbeitsplatzreduzierung bei der Firma Hirschvogel sein, wo mehr als 200 Stellen betroffen sind. Die möglichen Rückgänge bei den Gewerbesteuereinnahmen stellen eine zusätzliche Belastung für die Gemeindekasse dar. Dies berichtet merkur.de.
Der Schuldenstand der Gemeinde ist zum Ende des Jahres 2023 auf 18,4 Millionen Euro gestiegen, was etwa 6.000 Euro pro Einwohner entspricht. Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren sind für 2025 keine großen Investitionen geplant. Ein hervorhebenswertes Projekt ist die Planung der Offenen Ganztagesschule (OGTS). Zudem laufen Verhandlungen über einen alten, leerstehenden Kindergarten, der der Kirche gehört.
Finanzielle Lage und Schuldenentwicklung
Die finanzielle Lage der Gemeinde ist angespannt. Laut kreisbote.de wird erwartet, dass der Schuldenstand bis Ende 2022 auf etwa 27,7 Millionen Euro steigen wird. Dies würde eine Pro-Kopf-Verschuldung von über 9.000 Euro bei den 2.900 Einwohnern der Gemeinde bedeuten. Denklingen könnte in zwei Jahren zu den höchstverschuldeten Kommunen in Bayern zählen.
Der Kämmerer Johann Hartmann bleibt gelassen in Anbetracht der Schuldenlast, da alle aufgenommenen Darlehen eine Laufzeit von 30 Jahren haben und die Zinsen unter einem Prozent liegen. Der Verwaltungshaushalt schließt mit knapp neun Millionen Euro ab, während der Vermögenshaushalt mit 21 Millionen Euro auf den höchsten Stand seiner bisherigen Geschichte klettert.
Zukünftige Projekte und Herausforderungen
Für den Bau einer neuen Kindertagesstätte sind in der Finanzplanung bis 2024 insgesamt 8,3 Millionen Euro eingeplant, trotz unklarer Zuschüsse. Der Bürgermeister wartet auf eine Stellungnahme des Landratsamtes Landsberg in Bezug auf staatliche Förderungen. Weitere bedeutende Projekte, die in naher Zukunft angegangen werden sollen, sind der Bau eines Bürger- und Vereinszentrums sowie die Erneuerung der Wasserversorgung, welche insgesamt etwa 21 Millionen Euro kosten könnten, gibt kreisbote.de an.
Die Gewerbesteuereinnahmen sind ein weiterer kritischer Punkt: Für 2021 werden sie auf 2 Millionen Euro geschätzt, was einen dramatischen Rückgang im Vergleich zu den Rekordeinnahmen von über 6 Millionen Euro im Jahr 2018 darstellt.
Andreas Braunegger, der seit Januar 2018 als Bürgermeister amtierend ist und im Dezember 2023 ohne Gegenkandidaten wiedergewählt wurde, kündigte an, den nächsten Anlauf zur Baulandausweisung in Epfach zu unternehmen. Die nächste Bürgermeisterwahl findet im März 2026 nicht statt, da diese zeitversetzt zu den Kommunalwahlen in Bayern erfolgt.