Am 14. April 2025 hat der Trachtenhändler Dollinger Insolvenz angemeldet und beantragt eine „Sanierung in Eigenverwaltung“ beim Amtsgericht Traunstein. Laut tz.de wird der Geschäftsbetrieb vorerst in vollem Umfang fortgeführt, und alle sieben Filialen bleiben geöffnet. Diese Entscheidung wurde getroffen, um sich von unwirtschaftlichen Mietverträgen zu lösen und um von möglichen Rückforderungen früherer Corona-Hilfen befreit zu werden.
Die Geschäftsführer Kathrin und Sebastian Proft haben das Ziel, die finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen. Die Sanierung in Eigenverwaltung ermöglicht es der bisherigen Geschäftsführung, unter der Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters zu arbeiten. Damit bleiben die Profts die treibende Kraft hinter der Unternehmensführung.
Herausforderungen und Ursachen der Insolvenz
Der Hauptgrund für die Insolvenz sind hohe Mietkosten. Die Rückführung der Mietkosten auf ein realistischeres Niveau wird als entscheidend für die Zukunft des Unternehmens angesehen. In den kommenden Wochen wird ein „Fortführungskonzept“ entwickelt, das darauf abzielt, möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten. Dennoch sind Kündigungen und Filialschließungen nicht ausgeschlossen.
Dollinger ist ein Familienunternehmen, das in dritter Generation von den Profts geleitet wird. Es hatte bereits zuvor mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Frühere Herausforderungen umfassten Kostensteigerungen durch den russischen Angriffskrieg sowie pandemiebedingte Zwangsschließungen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, reagierte das Unternehmen mit Filialschließungen und einer Fokussierung auf eigene Produktion und nachhaltige Konzepte.
Sanierung in Eigenverwaltung als Lösungsansatz
Die „Sanierung in Eigenverwaltung“ ist eine Strategie, die Unternehmen in finanziellen Krisen helfen kann. Laut ra-franzke.de ermöglicht sie es Unternehmen, sich unter eigener Führung zu restrukturieren und einen Neustart einzuleiten. Wichtige Aspekte für eine erfolgreiche Eigenverwaltung sind strategische Planung, effektive Kommunikation, solides finanzielles Management und notwendige operative Veränderungen.
Bei dieser Form der Insolvenz behält die Geschäftsführung die Kontrolle über das Unternehmen, während ein Sachwalter die Einhaltung der Insolvenzordnung überwacht. Hierbei wird die Geschäftsführung häufig von einem Sanierungsexperten unterstützt. Die Eigenverwaltung hat den Vorteil, dass Kündigungsfristen für langlaufende Verträge deutlich reduziert werden können und Mitarbeiter bis zu drei Monate Löhne und Gehälter in Form von Insolvenzgeld erhalten.
Experten der Sanierung, wie Schultze-Braun, betonen, dass gut vorbereitete und strukturierte Eigenverwaltungen das Unternehmen gestärkt aus der Krise führen können. Frühes Gegensteuern durch die Geschäftsführung sowie Gespräche mit Gläubigern sind entscheidend, um die Krise erfolgreich zu meistern.
Insgesamt ist die Insolvenz von Dollinger ein Beispiel für die Herausforderungen, denen viele Unternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Lage gegenüberstehen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Profts mit ihrer Strategie der Eigenverwaltung die finanziellen Probleme des Unternehmens nachhaltig lösen können.