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Montag, 13. Januar 2025

Porsche 930 Turbo Cabrio aus Industriepark gestohlen – Zeugen gesucht!

Unbekannte Diebe entwendeten am 12.01.2025 in Roth ein rotes Porsche Cabrio. Hinweise erbeten!

ECDC Memmingen dominieren im Heimspiel: 9:1 gegen EV Lindau!

ECDC Memmingen besiegt EV Lindau 9:1 im Heimspiel. Ein starkes erstes Drittel sichert den Sieg. Nächste Spiele stehen bevor.

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Beim Winterempfang in Erlangen-Höchstadt fordern Peter und Sebastian Brehm die Abschaffung der Erbschaftssteuer und kritisieren grüne Reformpläne.

Messer-Attacken in Bayern: Grassau erschüttert von Gewalt und Fragen

Am 9. Dezember 2024 ereignete sich in Grassau ein schwerer Vorfall, als ein 35-Jähriger seine Mutter als Geisel nahm und anschließend einen Polizisten mit einem Messer angriff. Der Polizist, der bei der Geiselnahme intervenierte, erschoss den Angreifer. Diese dramatischen Ereignisse haben die Gemeinde stark getroffen, wie Bürgermeister Stefan Kattari berichtet. Die Stimmung im Ort ist bedrückt und von vielen Fragen geprägt. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes, der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Polizei dauern an.

Die Messer-Attacke in Grassau ist Teil eines besorgniserregenden Trends: In Bayern wird ein Anstieg der Messer-Attacken beobachtet. Jürgen Köhnlein, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), zeigt sich ratlos über den Umgang mit der steigenden Gewalt und erklärt, dass die Einführung von Messerverboten wenig hilfreich sei. Dies liege vor allem daran, dass die Kontrolle dieser Verbote aufgrund von Personalmangel schwierig ist. Köhnlein fordert seit 2021 eine bayernweite Statistik für Messer-Angriffe, um die Dimension des Problems besser zu verstehen.

Statistik und Prävention

Ein neues Landeslagebild für Messer-Angriffe wird erstellt, das bis 2021 rückblickend Daten sammeln soll und im ersten Halbjahr 2025 vorgestellt wird. Diese Statistik soll Informationen zu Mord, Alkoholisierung und Nationalität der Täter enthalten und zielt darauf ab, die Präventionsarbeit gegen Messer-Attacken zu verbessern. Die Messer-Attacke in Grassau wird in die neue Statistik einfließen.

In einem breiteren Kontext plant Innenministerin Nancy Faeser Maßnahmen zur Verschärfung des Waffenrechts in Deutschland, um der steigenden Messergewalt zu begegnen. Laut Polizeistatistik gab es im Jahr 2023 insgesamt 8.951 Messerangriffe im Zusammenhang mit gefährlicher und schwerer Körperverletzung, was einen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2022 darstellt. Bei Berücksichtigung von Raubdelikten mit Messern ergibt sich sogar eine Gesamtzahl von 13.844 Messerangriffen für 2023.

Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem, dass Messer nur noch mit einer Klingenlänge von bis zu sechs Zentimetern in der Öffentlichkeit mitgeführt werden dürfen. Zudem sollen Kommunen mehr Waffenverbotszonen einführen. Kriminologe Dirk Baier erklärt, dass die Zunahme der Messerkriminalität Teil einer allgemeinen Zunahme von Gewaltkriminalität in Deutschland ist und sind sozialer Ungleichheit, steigenden Lebenshaltungskosten sowie Orientierungen zu Männlichkeit als mögliche Ursachen für den Anstieg zu nennen.

Die Herausforderungen sind erheblich, und Baier hebt hervor, dass viele Täter schlecht integriert sind, keine Berufstätigkeit oder Schulabschlüsse haben und in beengten Verhältnissen leben. Zur Prävention werden schärfere Kontrollen der Vertriebswege von Messern, insbesondere im Internet, sowie eine stärkere Vermittlung von Grundkompetenzen des Zusammenlebens in Schulen vorgeschlagen.

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