Ein frischer Tarifkonflikt bei der Deutschen Post AG hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di dazu veranlasst, zu Warnstreiks aufzurufen. Diese sollen am kommenden Freitag, den 28. Februar 2025, in mehreren Bereichen, unter anderem in der Brief- und Paketzustellung sowie in den Service-Niederlassungen, stattfinden. Betroffen sind über 100 Zustellstützpunkte in Bayern, insbesondere der Bereich Straubing in Niederbayern. Rund 2.000 Beschäftigte werden dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Laut idowa hat die Gewerkschaft bereits zuvor Warnstreiks in Paketzentren am 25. und 26. Februar durchgeführt und plant mit diesem Schritt, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
Die Unzufriedenheit innerhalb der Belegschaft ist erheblich. ver.di kritisiert das Angebot der Arbeitgeber aus der dritten Verhandlungsrunde als unzureichend. Die Arbeitgeber haben eine Entgeltsteigerung von lediglich 1,8% ab dem 1. Juli 2025 sowie 2,0% ab dem 1. Oktober 2026 angeboten, wobei die Laufzeit des Tarifvertrags auf 27 Monate bis zum 31. März 2027 festgelegt werden soll. Einem Pressebericht von ver.di zufolge fordert die Gewerkschaft hingegen eine lineare Gehaltserhöhung von 7% für die etwa 170.000 betroffenen Tarifbeschäftigten sowie Auszubildende und dual Studierende bei einer maximalen Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten.
Forderungen der Gewerkschaft
Zusätzlich zur Gehaltserhöhung fordert ver.di auch mehr Urlaubstage: Drei zusätzliche Urlaubstage für Tarifbeschäftigte und Auszubildende sowie einen zusätzlichen Urlaubstag für Gewerkschaftsmitglieder. Diese Forderungen spiegeln die steigenden Lebenshaltungskosten wider und zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Branche zu verbessern.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern steht bereits am 3. und 4. März 2025 auf der Agenda. Der anhaltende Tarifkonflikt zeigt, wie wichtig es ist, für die Rechte der Arbeitnehmer einzutreten und ihre Stimme im Arbeitskampf zu erheben. Im Rahmen dessen werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Belegschaft auf die Streikaktion vorzubereiten. Eine Streikleitung wird gebildet, um den Ablauf des Warnstreiks zu organisieren, während Streikhelfer Streikaufrufe verteilen und die Teilnahme fördern.
Streiks sind ein zentrales Element im deutschen Arbeitskampf und haben eine lange Geschichte. Sie stellen die entscheidendste Form des Protests von Arbeitnehmenden dar, um ihre Forderungen durchzusetzen. Planet Wissen weist darauf hin, dass im deutschen Raum die ersten Streiks im späten Mittelalter stattfanden und sich über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelten. Es ist zu hoffen, dass im aktuellen Tarifkonflikt ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis in der anstehenden Verhandlungsrunde erzielt wird.