Der Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) bietet in den kommenden Wochen eine wichtige Möglichkeit für Landwirte und Erzeuger, ihre Agrarfolien umweltgerecht zu entsorgen. An drei Terminen im März können verschiedene Folienarten abgeben werden, um eine stoffliche Wiederverwertung zu ermöglichen. Dies ist ein wesentlicher Schritt in einem umfassenden Recyclingansatz, der auch von der Initiative Erntekunststoffe Recycling Deutschland (ERDE) unterstützt wird.
Die spezifischen Annahmetermine sind der 10. März in Straubing am Wertstoffhof Alfred-Dick-Ring 6, der 12. März in Niederwinkling im Lagerhaus Kammerl, Bayerwaldstr. 14, und der 14. März in Haibach an der Biogasanlage Menachtal, Maierhofen 6. Die Annahmezeiten sind jeweils von 9 bis 15.30 Uhr. Bei der Abgabe ist es wichtig zu beachten, dass die Materialien getrennt angeliefert werden müssen. Akzeptiert werden besenreine Siloplanen, Bigbags aus Kunststoffgewebe sowie Rundballenfolien und -netze aus herkömmlichen Kunststoffen.
Voraussetzungen und Kosten
Folienabfälle und Netze müssen getrennt abgeladen und Bigbags idealerweise in einem leeren Bigbag verpackt werden. Vermischte Ware wird nicht angenommen. Dies ist ein zentraler Punkt, um die Qualität der recycelbaren Materialien zu gewährleisten. Die Entsorgungskosten betragen 220 Euro inklusive Mehrwertsteuer pro Tonne, und die Abrechnung erfolgt direkt vor Ort in bar.
Die gesammelten Folien und Kunststoffe werden von ZAW-SR zur Verwertung weitergeleitet. Die Initiative ERDE, initiiert von der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. und RIGK GmbH, hat genau das Ziel, die stoffliche Wiederverwertung von Agrarfolien wie Stretch- und Silofolien sowie von Spargel- und Mulchfolien zu fördern. Jährlich fallen in Deutschland etwa 16.000 Tonnen Kunststoffmüll aus Folien, Vliesen und Netzen im Pflanzenbau an, wie eine Studie des Fraunhofer UMSICHT und Ökopol aus dem Jahr 2021 zeigt.
Recycling und Umweltbewusstsein
Die Maßnahme zur Rücknahme von Agrarfolien ist nicht nur eine praktische Lösung für die Landwirte, sondern auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Agrarfolien sind in der Landwirtschaft unverzichtbar und tragen zur Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sowie zur Einsparung von Wasser und Erosion bei. In Deutschland wurde im Jahr 2020 über 50% der in den Handel gebrachten Silo- und Stretchfolien gesammelt und wiederverwertet, ein Erfolg, der bis Ende 2022 auf 65% gesteigert werden soll.
Um die Rückgabe von Folien zu optimieren, empfiehlt ERDE, Folien bei trockenem Wetter aufzuwickeln, damit Verschmutzungen besser gelöst werden können. Zudem sind die gesammelten Kunststoffe meist rezyklierbar und werden in Entsorgungsbetrieben sortiert, vorgereinigt und zu Ballen gepresst. Die Rezyklatausbeute kann je nach Verschmutzungsgrad stark variieren und liegt in der Regel zwischen 40 und 90%.
Die Initiative ERDE ist einmalig in Deutschland und hat ein Netzwerk von Sammelstellen für gebrauchte Folien aufgebaut, um Landwirte in der Rückführung gebrauchter Stoffe in den Wertstoffkreislauf zu unterstützen. Diese verantwortungsvolle und kostengünstige Lösung bietet nicht nur eine Möglichkeit zur Entsorgung, sondern fördert auch ein wachsendes Umweltbewusstsein unter den Erzeugern.