Die Erleichterung für Münchens Bürger bei der Entsorgung von Sperrmüll könnte bald Realität werden. Derzeit beobachtet das Münchner Kommunalreferat einen innovativen Pilotversuch im Landkreis Starnberg. Hier können die Anwohner seit Juni 2024 über eine spezielle App einen Zeitslot für den Wertstoffhof Pöcking buchen – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Dieses Konzept könnte noch dieses Jahr auf die Stadt München ausgeweitet werden, wobei ein flexiblerer Zugang zu den Wertstoffhöfen angestrebt wird. Dies berichtet Abendzeitung München.
Ein wesentliches Anliegen der Münchner ist die Tatsache, dass die Wertstoffhöfe unter der Woche bereits um 18 Uhr schließen. Dieses Zeitfenster ist für viele berufstätige Bürger problematisch. Vor dem Starnberger Pilotprojekt waren die Werte zur Anlieferung von Sperrmüll strikt – Einlieferungen mussten bis 13 Uhr erfolgen. Die neuen Optionen könnten signifikante Verbesserungen für die Bürger bringen.
Pilotversuch in Starnberg
Der Wertstoffhof Pöcking hat sich als der erste Self-Service-Wertstoffhof in Bayern etabliert und wird von der AWISTA Starnberg KU betrieben. Mit der MAEX-App von Remondis registrierte Nutzer können zwischen verschiedenen Abfallarten wählen, darunter Grünabfälle, Altglas, Alttextilien, der Gelbe Sack, Papier, Kartonagen, Metallschrott und Sperrmüll. Insgesamt sind acht Abfallfraktionen zulässig. Jeder Bürger darf täglich bis zu zwei Kubikmeter Sperrmüll und Wertstoffe abliefern, nachdem sie ihren Wohnsitz in München nachgewiesen haben, beispielsweise über einen Personalausweis oder einen Gebührenbescheid, wie auf der Website von muenchen.de beschrieben.
Die Anlieferung erfolgt in einem festen Zeitrahmen von 15 Minuten, wobei eine Servicegebühr von 3 Euro pro gebuchter Anlieferung anfällt. Die Bezahlung ist bequem per App möglich, und das Areal wird während der Öffnungszeiten videoüberwacht. Dieses Modell hat durchaus Potenzial, auch in der Landeshauptstadt implementiert zu werden.
Erwartungen und Herausforderungen
Trotz der positiven Resonanz war die tatsächliche Nutzung der App bislang geringer als ursprünglich erwartet. Im Durchschnitt gab es im Landkreis Starnberg zwei Anlieferungen pro Tag über die App. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) beobachtet die Entwicklung genau und plant, die Ergebnisse der Pilotphase bis Mai 2025 auszuwerten. Die grüne und die CSU-Fraktion unterstützen die Überlegungen, den Münchner Bürgern einen ähnlichen Service anzubieten. Die Öffnungszeiten der bestehenden Wertstoffhöfe können jedoch nicht ohne weiteres ausgeweitet werden, da es an ausreichend Personal fehlt.
Der Pöckinger Wertstoffhof hat unter der Woche verlängerte Öffnungszeiten, ist jedoch sonntags geschlossen. Montags kann der Wertstoffhof von 17 bis 20 Uhr genutzt werden, dienstags bis donnerstags bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr. Die Ergebnisse des Testbetriebs im Landkreis Starnberg werden mit Spannung erwartet, da sie entscheidende Impulse zur Verbesserung der Abfallentsorgung in München geben könnten.
Für Münchner, die größere Mengen an Sperrmüll abgeben möchten, stehen besondere Regelungen zur Verfügung, wobei Abgaben gegen Gebühr an den Wertstoffhöfen in Freimann und Langwied möglich sind. Dies zeigt, dass eine effektive Abfallwirtschaft im Hintergrund läuft, die sowohl die Bedürfnisse der Bürger als auch die ökologischen Anforderungen des Kommunalbetriebs berücksichtigt.