Umberto Freiherr von Beck-Peccoz hat das Zepter in der Maisacher Brauerei übernommen und sieht sich seit mehr als einem halben Jahr mit der Herausforderung konfrontiert, die Brauerei in die Kühbacher Familienmarke zu integrieren. Der neu ernannte Geschäftsführer plant für Pfingsten ein großes Fest in Maisach, das den lokalen Charakter stärken und die Integration der Marken weiter vorantreiben soll. Laut Merkur soll das Fest als Ersatz für das angenommene Volksfest dienen, das in diesem Jahr nicht stattfindet.
Freiherr von Beck-Peccoz ist seit Anfang Juni 2023 in seinen neuen Funktionen tätig. Unter seiner Leitung möchten die Verantwortlichen die Unsicherheiten, die sich aus der Insolvenz der Brauerei ergeben hatten, hinter sich lassen. Nach der Insolvenz, die im Februar 2023 unter der vorherigen Geschäftsführung von Michael Schweinberger bekannt gegeben wurde, gibt es positive Rückmeldungen von den neu gewonnenen Kunden in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Landsberg, Starnberg und München. Die neuen Hygienestandards und technischen Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Bierproduktion wurden in den vergangenen Wochen eingeführt, um die Qualität des Angebots zu gewährleisten.
Integration und Sortimentsanpassungen
Ein zentrales Anliegen von Beck-Peccoz ist die Etablierung von Kühbacher Produkten in Maisach. Besonders die Weißbiere, die bislang im Sortiment der Maisacher Brauerei nicht vertreten waren, sollen künftig eine Rolle spielen. Die regional geschätzten Spezialitäten, wie das helle, frische „Perle“-Bier und das dunkle, malzige Räuber-Kneißl-Bier, bleiben jedoch weiterhin ein fester Bestandteil der Brauerei. Das Freibier ohne Alkohol, das zuvor angeboten wurde, wird ebenfalls ins Kühbacher Sortiment übernommen.
Beck-Peccoz äußerte sich optimistisch über die Treue der Kunden zur Maisacher Brauerei und nahm an einer Bierprobe bei der Feuerwehr Maisach teil. Diese Veranstaltung war besonders bedeutsam, da die Feuerwehr Produkte für ihre 150-Jahr-Feier ausschenken möchte. Die Vielfalt der Sorten, die Maisach bietet, wird auch durch das Trübe Kellerbier ergänzt, welches bei den Trockenheitsbedingungen in der Branche von Bedeutung ist.
Herausforderungen der Branche
Kürzlich wurden auf der BrauBeviale in Nürnberg, einer der wichtigsten Messen für die Branche, die aktuellen Herausforderungen im Bierausschank thematisiert. Steigende Rohstoff- und Energiekosten sowie eine zunehmende Abhängigkeit von externen Produktionsfaktoren stehen im Fokus. Die unrestaurierten Rahmenbedingungen machen es vor allem kleinen Brauereien schwer, ihre Kosten zu decken. Der Geschäftsführer der Privaten Brauereien in Deutschland, Roland Demleitner, äußerte Besorgnis über die Auswirkungen von Steuererhöhungen auf den Getränkekonsum. Die Branche sieht sich nicht nur mit finanziellen Hürden konfrontiert, sondern auch mit einer Welle an Innovationen, die notwendig sind, um sich den Anforderungen des Klimawandels zu stellen.
Die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt, was viele Brauereien, einschließlich Maisach, motiviert, ihr Sortiment zu erweitern. Auch Beck-Peccoz plant, neue, kleinere Sudkessel in Maisach einzusetzen, um flexibler auf die Marktentwicklungen zu reagieren. Dieser Schritt wird als notwendig erachtet, um das Maisacher Bier als starke Marke auch künftig erfolgreich am Markt zu positionieren.