Mit dem neuen Jahr 2025 trat in Schweinfurt ein umfassendes, papier- und bargeldloses Bezahlsystem für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Kraft. Ab dem 1. Januar gilt das Bezahlsystem „SWeasy“, welches in allen Stadtbussen eingeführt wird. Dieses neue System ermöglicht Fahrgästen, beim Einchecken einfach eine Bankkarte, Kreditkarte, Smartphone oder Smartwatch an ein Terminal zu halten, ohne ein Ticket beim Busfahrer kaufen zu müssen. Des Weiteren müssen Fahrgäste sich auch beim Auschecken am Terminal authentifizieren, um den jeweils gültigen Fahrpreis zu berechnen. mainpost.de berichtet, dass die Umstellung auf das System auch Herausforderungen mit sich bringt, da einige Fahrgäste Probleme beim Einchecken melden.
Über soziale Netzwerke werden vereinzelt Berichte von Fahrgästen geteilt, die trotz erfolgloser Versuche, sich einzuchecken, mit einer „Strafe“ von bis zu 60 Euro konfrontiert wurden. In Anbetracht dieser Probleme haben die Stadtwerke Schweinfurt einige Hinweise für Betroffene parat. So sollten Fahrgäste im Falle einer nicht funktionierenden Karte den Busfahrer informieren. Außerdem wird geraten, die Bankkarte durch die Hausbank auf die Aktivierung für kontaktloses Bezahlen überprüfen zu lassen. Bei technischen Schwierigkeiten mit dem Terminal ist ebenfalls der Busfahrer anzusprechen. Im Falle unrechtmäßiger Beschuldigung des Schwarzfahrens steht das Kundencenter der Stadtwerke als Anlaufstelle bereit.
Einführung und Funktionsweise von SWeasy
Die ersten Schweinfurter Linienbusse sind bereits mit den neuen Terminals ausgestattet, die schrittweise in allen Stadtbussen installiert werden. Das Ziel ist, dass der gesamte Betrieb nach einer Übergangs- und Eingewöhnungsphase ausschließlich mit dem Bezahlsystem „SWeasy“ funktioniert. Voraussichtlich wird diese Umstellung bis Ende September 2024 abgeschlossen sein. Der Pilotbetrieb, der bereits seit dem 1. August 2024 mit circa zehn Fahrzeugen läuft, soll alle Vorzüge des Systems aufzeigen, darunter die spontane Einsteigemöglichkeit und die stets gewährte günstigste Preisberechnung für Fahrten. infranken.de hebt hervor, dass auch das Einsteigen an allen Türen nun möglich ist.
Das System berechnet automatisch den günstigsten Fahrpreis, der auf den bestehenden Tarifen basiert. Tagesfahrten werden dabei berücksichtigt und zur Preisermittlung genutzt. Es ist jedoch wichtig, beim Verlassen des Busses an das Auschecken zu denken, da andernfalls der höchste Tarif berechnet wird. Diese Maßnahme soll nicht nur die Ein- und Aussteigezeiten verkürzen, sondern auch die Pünktlichkeit erhöhen und den Verwaltungsaufwand reduzieren. Die Sicherheitsaspekte des kontaktlosen Bezahlens sind ebenfalls beachtenswert: Die Karteninformationen werden verschlüsselt und anonym übertragen, was ein hohes Maß an Datenschutz gewährleistet.
Schweinfurt als Vorreiter in digitalem Bezahlen
Ab dem Jahreswechsel 2024/2025 wird das Bezahlsystem „SWeasy“ exklusiv im gesamten Betrieb verwendet. Die Stadtwerke Schweinfurt streben an, sich als digitaler Vorreiter in Deutschland zu etablieren. In naher Zukunft sollen über die Verbund-App auch Fahrkarten erhältlich sein und voraussichtlich ab November 2025 wird eine aufladbare Prepaid-Bezahlkarte eingeführt. Außerdem ist mit einer Erhöhung der Ticketpreise im VGN-Gebiet ab 2025 zu rechnen.
Obwohl die Umrüstung auf das neue System einige Schwierigkeiten mit sich bringt, sind die Stadtwerke zuversichtlich, dass die Vorteile die Herausforderungen überwiegen und das Nutzererlebnis im öffentlichen Nahverkehr deutlich verbessern werden.