Am Montagabend kam es in Schwandorf zu einem betrügerischen Vorfall, bei dem eine 67-jährige Frau um rund 400 Euro gebracht wurde. Wie oberpfalz24.de berichtet, erhielt die Schwandorferin eine Meldung auf ihrem Computer, die sie dazu aufforderte, eine Telefonnummer anzurufen. Am anderen Ende der Leitung gab sich ein Unbekannter als Mitarbeiter des Microsoft-Supports aus und bot angebliche Hilfe bei Sicherheitsproblemen auf ihrem Rechner an.
In der Folge installierte die Frau auf Anweisung des Betrügers eine Fernwartungssoftware und gab ihre Zugangsdaten für das Online-Banking sowie mehrere TAN-Nummern preis. Dies ermöglichte dem Täter kurzerhand, Überweisungen von ihrem Konto vorzunehmen. Nach dem Vorfall wandte sich die Geschädigte an die Polizei, die nun ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs eingeleitet hat.
Betrugsmaschen durch falsche Microsoft-Mitarbeiter
Die Masche, bei der betrügerische Anrufer sich als Microsoft-technischer Support ausgeben, ist nicht neu, nimmt jedoch immer wieder zu. Wie verbraucherzentrale.de warnt, führen Microsoft-Mitarbeiter keine unaufgeforderten Telefonanrufe durch, um technische Probleme zu lösen. Hilfestellungen werden in der Regel per E-Mail angeboten.
Opfer dieser Betrugsversuche sollten derartige Anrufe sofort beenden. Ein häufiges Muster ist, dass Anrufer behaupten, der Computer des Opfers sei mit Viren infectiert. Diese Behauptung wurde besonders nach dem Support-Ende für Windows 7 im Januar 2020 verstärkt, um Nutzer unter Druck zu setzen. Betrüger fordern oft von ihren Opfern Zahlungen für „Wartungspakete“ für Software und verlangen bis zu 400 Euro. Damit dies gelingt, installieren sie oft Fernzugriffssoftware wie TeamViewer oder AnyDesk, um die Kontrolle über den Computer zu erlangen.
Weitere Delikte in Schwandorf
Die Polizei in Schwandorf hatte jedoch nicht nur mit dem Betrugsfall zu kämpfen. Im Rahmen einer Kontrolle am Bahnhof wurde bei einem 22-jährigen Mann eine Druckverschlusstüte mit einer verbotenen Kräutermischung gefunden. Der Verdächtige ist bereits wegen mehrerer Drogen- und Eigentumsdelikte bekannt, was zur Einleitung eines Strafverfahrens führt.
Zusätzlich wurden am Mittwoch zwei Männer in einem Supermarkt beim Ladendiebstahl ertappt. Der 39-jährige Täter hatte Waren im Wert von rund 200 Euro, darunter Kosmetik und Schnaps, verborgen, während sein Begleiter einen Füllfederhalter im Socken versteckt hatte. Beide müssen sich nun wegen Ladendiebstahls verantworten und wurden zur Abgabe ihrer Fingerabdrücke aufgefordert.
Zudem informierte ein 55-jähriger Schwandorfer am Mittwochabend die Polizei über Vandalismus an seiner Garage. Unbekannte hatten die Rückwand mit blauer Kreide beschmiert und mit Urin verunreinigt, was einen geschätzten Sachschaden von etwa 300 Euro verursachte. Die Polizei bittet um Hinweise zu diesen Vorfällen.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am späten Mittwochabend, als ein 18-jähriger Schwandorfer in einem Parkhaus beim Rauchen eines Joints ertappt wurde. Der Konsum von Cannabis in der Nähe von Minderjährigen ist gemäß dem Konsumcannabisgesetz verboten, weshalb der Joint beschlagnahmt wurde und der junge Mann mit einem Bußgeldverfahren rechnen muss.
Die Vielzahl von Delikten in Schwandorf verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Polizei steht. Während Ermittlungen zu Betrugsfällen intensiver werden, ist die Bevölkerung aufgerufen, wachsam zu sein und etwaige Vorfälle umgehend zu melden. Der Schutz vor Betrug, insbesondere durch gefälschte Microsoft-Support-Anrufe, bleibt ein wichtiges Thema für die Verbraucher.