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Montag, 21. April 2025

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Überraschende Entlassung: Hehn verlässt Caritas-Krankenhaus Kelheim

Am 21. April 2025 wurde bekannt, dass Sabine Hehn, die Geschäftsführerin des Caritas-Krankenhauses St. Lukas in Kelheim, nicht länger im Amt ist. Diese Entscheidung kam überraschend und ohne Vorwarnung. Die Caritas bestätigte die Entlassung über ihren Sprecher Harry Landauer, während eine Nachfolge noch nicht benannt wurde. Claudia Eder, Prokuristin der Caritas, übernimmt interimistisch die Geschäftsführung, bis eine dauerhafte Lösung gefunden wird. Die Mitarbeitenden der Klinik erhielten per Rundschreiben Informationen zur Neuausrichtung der Geschäftsführung.

Hehn war seit Juli 2022 in der Position und hatte gemeinsam mit der Oberender AG, einem Beratungsunternehmen, das in die strategische Partnerschaft mit der Caritas involviert war, an der Entwicklung des Krankenhauses gearbeitet. Zwei Tage nach ihrem Abgang wurde bekannt gegeben, dass der OP-Bereich der Klinik wegen „dringender Umbauarbeiten“ für vier Wochen schließen muss. Alle geplanten Operationen während dieser Zeit sind abgesagt, die stationäre Versorgung bleibt jedoch gewährleistet.

Finanzielle Belastungen und Umstrukturierungen

Der Diözesanverband der Caritas Regensburg gab an, dass „Hinweise durch Mitarbeitende“ die dringenden Umbauarbeiten notwendig machten. Der Kelheimer Kreisrat wurde jedoch im Vorfeld nicht über die Probleme im OP-Bereich und die Abberufung von Hehn informiert. Die finanziellen Belastungen des defizitären Krankenhauses sind erheblich. In den letzten zwei Jahren summierten sich die Verluste, einschließlich Zinsen und Tilgung, auf rund zehn Millionen Euro, die der Landkreis Kelheim tragen muss.

Besonderes Augenmerk sollte auch auf die Rolle der Oberender AG gelegt werden, die nicht nur bei der Strategieentwicklung, sondern auch im Management von Krankenhäusern involviert ist. Dies wirft mögliche Interessenskonflikte auf. Vor Hehns Entlassung hatte sie noch im Februar 2025 erklärt, dass der OP-Bereich „uneingeschränkt betriebsfähig“ sei, bevor die Schließung des Bereiches angekündigt wurde. Ein Sanierungskonzept für den OP besteht seit 2008, welches Kosten von 40 Millionen Euro in Aussicht stellte. Obwohl ein vollständiges Sanierungskonzept nach der Übernahme durch die Caritas im Jahr 2022 vorlag, wurde dieses nicht umgesetzt.

Kritik und ungenutzte Potenziale

Zusätzliche Details offenbaren, dass im November 2022 von der Oberender AG ein neuer Sanierungsplan mit reduzierten OP-Sälen und höheren Kosten präsentiert wurde. Hehn hatte außerdem den Kreistag und die Medien regelmäßig über den Fortschritt der Sanierung informiert, bevor sie in der aktuellen Situation abberufen wurde. Der Landesrechnungshof hat bereits in anderen Klinikmandaten die Oberender AG kritisiert, was auf ähnliche Probleme auch in Kelheim hinweist.

Das „Zukunftskonzept“ der Oberender AG für Kelheim wurde bislang nicht umgesetzt; zudem fehlen versprochene Fachbereiche wie Urologie und Geriatrie. Hehn und ihr Team standen somit nicht nur aufgrund finanzieller Engpässe unter Druck, sondern sahen sich auch mit der Herausforderung konfrontiert, die versprochenen medizinischen Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

Die zukünftige Entwicklung des Caritas-Krankenhauses St. Lukas bleibt angesichts dieser Herausforderungen ungewiss. Die Umstrukturierungen, insbesondere die Schließung des OP-Bereichs, werfen Fragen zu der langfristigen Stabilität der Klinik auf, die sich in einer prekären finanziellen Lage befindet.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Region, siehe Merkur, Mittelbayerische.

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